Nach dem bunten Trubel des Sommers ist Vorfreude auf den Herbst zu spüren. Wir kommen wieder mehr zur Ruhe. Das verspricht eine Zeit der Regeneration und der Balance. In der Traditionellen Chinesischen Medizin sagt man: Yin und Yang sind ausgeglichen. Dafür tut Ihrem Darm nun etwas Fürsorge gut.
Wenn die Tage wieder kürzer werden, verändern sich der menschliche Organismus und insbesondere der Darm auf verschiedene Weise. Das hat mehrere Faktoren zur Ursache. Wird das Wetter kälter, sind wir dadurch unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgesetzt. Das wiederum lässt unseren Körper entsprechend reagieren. Unsere Ernährungsgewohnheiten und ein sich angepasster Stoffwechsel beeinflussen dabei maßgeblich unsere Verdauung. Denn die Küche wird nun wieder kalorienreicher. Bei feinen Eintöpfen, nahrhaften Suppen und gehaltvollen Aufläufen wärmen wir uns von innen auf. Diese Ernährungsumstellung beeinflusst auch die Darmflora. Denn sobald wir unsere Ernährung ändern, passt sich die Zusammensetzung unserer Darmflora entsprechend an.
Im Herbst kann sich der Stoffwechsel somit verlangsamen, was wiederum dazu führt, dass Sie sich verstärkt lustlos fühlen können. Wenn dem leisen Ruf der Trägheit dauerhaft nachgegeben und zudem noch die täglichen Bewegungseinheiten vernachlässigt werden, folgen nicht selten Verdauungsprobleme. Denn reduzierte Bewegung kann auch die Verdauung bremsen. Weiterhin nehmen nach dem Sommer die Sonnentage ab, was langfristig zu einem Mangel an Vitamin D führen kann. Auch dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle für einen gesunden Darm. Nicht zuletzt kommt die berühmte Zeit von Erkältungen und Grippeviren, die unser Immunsystem fordern. Da dieses unmittelbar mit dem Darm in Verbindung steht, können auch Infekte die Darmflora verändern oder umgekehrt kann eine veränderte Darmflora Infekte begünstigen. Bei vielen Menschen lösen kürzere Tage und schlechtes Wetter saisonale Stimmungsschwankungen aus, die wie Stress ebenfalls Einfluss auf Ihre Darmgesundheit haben. Immer mehr wir auch die sogenannte Darm-Hirn-Achse erforscht. Dabei geht es um den ständigen Informationsaustausch zwischen Darm und Gehirn. Demzufolge mischt der Darm entscheidend auch bei unserer Stimmung und unserem gesamten psychischen Wohlbefinden mit.
Rund 80 Prozent des Immunsystems befindet sich im Darm. Wenn Sie Ihr Abwehrsystem aktiv unterstützen, können Sie bei Schmuddelwetter und der nächsten Kaltfront vor Ihrer Haustür das Risiko von Infektionen verringern. Unterstützen Sie zugleich aktiv Ihren Darm, kräftigt das im Umkehrschluss Ihr Immunsystem. Neben gesunder Ernährung, Stressmanagement und regelmäßiger Bewegung setzen viele Menschen etwa auf eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin C und Zink zur Unterstützung der Immunfunktion. Die Kraft der Natur kann dabei ebenso unter die Arme greifen, etwa durch die regelmäßige Einnahme von Echinacea, Ingwer, Kurkuma, Thymian oder Knoblauch. Ob in frischer oder in Kapselform: Viele Kräuter trumpfen mit antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften, was immunstimulierend wirken kann.
Haben Grippe, Entzündung und Co dennoch zugeschlagen und Sie müssen Antibiotika einnehmen? Denken Sie daran, dass dadurch oft auch die natürliche Darmflora gestört wird. Dies kann sich mit Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen oder Blähungen äußern. Spätestens dann ist es ebenfalls sinnvoll, gesundheitsfördernde Maßnahmen für die Darmtätigkeit einzuläuten, um das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen.
Um Ihre Darmgesundheit zu Beginn der kälteren Jahreshälfte zu unterstützen, ist der Genuss von probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln in ausreichender Menge ein echter Geheimtipp. Denn deren lebende Mikroorganismen sind in geheimer Mission unterwegs, um das Gleichgewicht der nützlichen Bakterien in Ihrem Darm aufrechtzuerhalten und das Wachstum schädlicher Bakterien zu hemmen. Dafür darf häufiger Joghurt, Quark und Sauerkraut auf Ihren Speisezettel wandern. Wenn Sie offen für Neues sind, dann probieren sie doch auch mal Kimchi, Kombucha, Miso oder Tempeh. Dabei handelt es sich um schmackhafte fermentierte Lebensmittel, die allesamt aus Fernost stammen und zur Gesundheit Ihres Darms beitragen können.
Präbiotika sind lösliche Ballaststoffe, die von den Darmbakterien verstoffwechselt werden können und so das Wachstum und die Aktivität nützlicher Bakterien im Darm fördern können. Präbiotika regulieren die Darmbewegung und bringen so die Verdauung in Schwung. Eine Wohltat insbesondere bei Verstopfung oder Durchfall. Präbiotika können zudem eine Rolle bei der Regulierung Ihres Blutzuckerspiegels mitwirken – ideal also für eine bewusste Gewichtskontrolle. Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Die gesunden Komponenten verbessern die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium in Ihrem Körper. Quellen von Präbiotika sind etwa Obst und Gemüse, aber auch Hafer enthält viele lösliche Ballaststoffe. Weiterhin tragen Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte dazu bei, die guten Bakterien im Darm zu ernähren.