Nach Schätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist der Bedarf von Erwachsenen ab 18 Jahren
- an ALA 0,5 E%/Tag
- an DHA 250 mg/Tag
- an EPA 250 mg/Tag
Dabei handelt es sich um Schätzwerte, da nicht genügend Daten zur Berechnung des durchschnittlichen Bedarfs vorliegen. Diese Schätzwerte geben die „durchschnittliche Aufnahmemenge des Nährstoffs an, die ausgehend von Beobachtungen oder experimentellen Untersuchungen als ausreichend angenommen wird“.
"E%" bedeutet "prozentualer Anteil der Energieaufnahme". 0,5% der täglich über die Nahrung zugeführten Energie sollten demnach aus alpha-Linolensäure bestehen. Auch die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für alpha-Linolensäure die Aufnahme von 0,5 E%.
Ebenfalls von Bedeutung ist das Verhältnis zwischen Omega-3 und den in der Nahrung wesentlich verbreiteteren Omega-6 Fettsäuren. Hier empfiehlt die DGE, nur etwa
fünfmal so viel Omega-6 wie Omega-3 zu sich zu nehmen. Da zeitgenössische Ernährungsgewohnheiten häufig die Aufnahme von sehr vielen Omega-6 Fettsäuren bedeuten, wird dieses
günstige Verhältnis oft deutlich überschritten.
Das kann zu Problemen führen: Die Umwandlung von alpha-Linolensäure in DHA und EPA erfolgt durch die gleichen Enzyme, die Omega-6 Fettsäuren weiterverarbeiten. Sind zu viele dieser Enzyme mit der Verarbeitung von Omega-6 Fettsäuren beschäftigt, bleibt die Umwandlung der alpha-Linolensäure auf der Strecke.
Viele gängige Pflanzenöle wie Sonnenblumenöl, Maisöl oder Rapsöl besitzen ein sehr ungünstiges Verhältnis von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Daher sind auch viele in Öl gebratene oder frittierte Lebensmittel für das Verhältnis der beiden Fettsäuren problematisch.
Quellen: EFSA, DRV Finder, aufgerufen im Internet am 11.04.2022 | DGE, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, aufgerufen im Internet am 11.04.2022.