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Paraffine sind vielseitig einsetzbare Stoffe, welche als Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Erdöl entstehen. Unter anderem eignen sie sich als Schmiermittel für technische Geräte, doch auch in der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie finden sie Anwendung.
In den letzten Jahren sind Paraffine in Kosmetikprodukten verstärkt in die Kritik geraten. Sie sollen verschiedene negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben. Produkte aus dem Bereich der Naturkosmetik (wie z.B. auch bei Bärbel Drexel) werden ohne Paraffine hergestellt und inzwischen bieten auch einige namhafte Kosmetikfirmen Produkte ohne Paraffine an.
Paraffine sind geschmacks- und geruchsneutral, farblos und wasserabweisend.
In Kosmetikprodukten sorgen sie dafür, dass das Produkt ansprechend glänzt, und haben auch Einfluss auf die Konsistenz. Deshalb werden sie vor allem in Hautpflegeprodukten, aber auch in Lippenpflegekosmetik eingesetzt.
Paraffine sind deutlich preiswerter als pflanzliche Öle oder Fette mit vergleichbarer Wirkung.
Sie sorgen für ein angenehmes Hautgefühl, da sie sich wie ein Film über die Haut legen und nicht in die Haut einziehen. So sollen sie verhindern, dass die feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe der Hautpflegeprodukte wieder nach außen entweichen können.
Dass Paraffine nicht in die Haut einziehen, ist auch der Anlass für einen der Hauptkritikpunkte an ihnen. Ein Film aus Paraffinen hindert die Haut nach Aussagen der Kritiker am Atmen und verstopft Poren.
So verkehrt sich das angenehme Hautgefühl schnell ins Gegenteil: Es kommt zu Austrocknung und Falten bilden sich.
Außerdem entstehen durch die verstopften Poren schnell Hautunreinheiten. Bei längerer Anwendung verringert sich auch die natürliche Fähigkeit zur Hautregeneration.
Darüber hinaus können sich Paraffine auch innerhalb des Körpers ablagern, zum Beispiel im Bereich von Leber, Nieren und Lymphknoten.
Während die Aufnahme über die Haut hier eine untergeordnete Rolle spielt, können die Paraffine in Lippenpflegestiften unbewusst in den Mund geraten und heruntergeschluckt werden. Auch Paraffine in Nahrungsmitteln geraten auf direktem Weg in den Körper.
Ein weiterer relevanter Kritikpunkt bezieht sich auf das Verhältnis von Paraffinen zur Umwelt. Das Erdöl, aus dem die Paraffine hergestellt werden, ist eine endliche Ressource. Zudem geraten die Paraffine auf der Haut beim Baden oder Duschen in den Wasserkreislauf. Sie sind nicht biologisch abbaubar und es ist höchst kompliziert, sie wieder aus dem Wasser zu entfernen. Dementsprechend verbleiben sie oft in unserem Trinkwasser und gelangen dadurch „mit Verspätung“ doch noch in den Körper.
Die Wirkung von Paraffinen und anderen Stoffen auf Mineralölbasis in unserem Körper ist umstritten. Mehrfach wurde der Verdacht geäußert, dass Mineralöle in Kosmetik krebserregend sein könnten. Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. weist diesen Verdacht zurück und verweist auf entsprechende Studien.
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