Ein interessanter Ansatz lässt sich aus der englischen Bezeichnung „horseradish“ (deutsch „Pferderettich“) ableiten. Meerrettich könnte demzufolge eine Abwandlung von „Mähren-Rettich“ sein. Mähre ist ein altes, nicht mehr genutztes Synonym für Stute und im heutigen Sprachgebrauch eine abwertende Bezeichnung für ein altes Pferd.
Die südosteuropäische Heimat des Meerrettich findet sich noch heute in der süddeutsch-österreichischen Bezeichnung „Kren“ wieder, die ihren Ursprung im slawischen Sprachraum hat. Erste Hinweise auf eine Meerrettich-Kultivierung in Mitteleuropa gibt es im 12. Jahrhundert.
2021 erklärte der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, gen. Paracelsus e.V. den Meerrettich zur Heilpflanze des Jahres.
Der Meerrettich ist der schärfste Vertreter der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), zu der auch der Rettich, die Kresse und der Senf gehören. Er ist eine ausdauernde Pflanze mit bis zu 1 Meter langen, gefurchten, kantigen Stängeln, einer langen, fleischigen Pfahlwurzel und länglich-ovalen, großen Blättern. Kleine, weiße Kreuzblüten in Trugdolden; gedunsene, elliptische Schötchen mit 3- bis 5-samigem Fächer. Blütezeit ist je nach klimatischen Bedingungen Mai bis Juli.
Der Meerrettich stammt ursprünglich aus Südosteuropa und ist heute weltweit verbreitet. Er liebt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchtem, nahrhaftem Boden. Obwohl ausdauernd, wird er im Garten meist einjährig kultiviert. Häufig findet man den Meerrettich aber auch verwildert an Ufern, feuchten Wiesen und Wegrändern.
Von den im Meerrettich enthaltenen Senfölen, Flavonoiden und zum Beispiel auch vom reichlich darin vorkommenden Vitamin C ist bekannt, dass sie antioxidative Wirkungen haben können.
An Mineralstoffen enthält Meerrettich zudem Kalium, Calcium und Phosphor in nennenswerten Mengen, an Spurenelementen sind Jod, Zink, Fluor, Mangan, Kupfer, Chrom und Selen enthalten.
Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil des Meerrettich an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.
Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.