Nach fünf bis 20 Minuten – hier gehen die Meinungen teilweise weit auseinander – spuckt man das milchig gewordene Öl wieder aus und spült den Mundraum gründlich mit Wasser durch. Diesen Vorgang wiederholt man täglich.
Es ist wichtig, das Öl nicht herunterzuschlucken, denn nach der Lehre des Ölziehens enthält es nun unerwünschte Stoffe, die aus dem Körper ausgeleitet werden sollen. Durch Herunterschlucken würden die entsprechenden Stoffe direkt wieder vom Körper aufgenommen und das Ölziehen wäre wirkungslos.
Bei Amalgamfüllungen raten einige Experten vom Ölziehen ab, damit es keine zusätzlichen unerwünschten Stoffe aus den Füllungen freisetzt.
Laut der Kanadischen Organisation für Zahngesundheit CDA sind keine negativen Folgen des Ölziehens zu erwarten. Dementsprechend kann man es bedenkenlos ins tägliches Mundpflegeprogramm aufnehmen.
Viele Menschen führen aber auch eine zeitlich begrenzte Ölziehkur von etwa zwei Wochen Dauer durch. Befürworter des Ölziehens sagen ihm eine positive Wirkung auf verschiedene Krankheiten und Probleme nach – beispielsweise bei Arthrose, Hautproblemen, Kopf- oder Zahnschmerzen.
Wissenschaftliche Studien zum Ölziehen wurden bis jetzt nicht in ausreichender Zahl durchgeführt, um endgültige Aussagen zu treffen. Eine indische
Studie hat allerdings beim Ölziehen mit Sesamöl eine
Wirkung bei der Reduktion von Plaque- und Zahnfleischentzündungsanzeichen festgestellt.
Traditionell wird kaltgepresstes oder kaltgeschlagenes Öl zum Ölziehen verwendet, zum Beispiel Sonnenblumenöl, Sesamöl, Olivenöl oder eine Mischung aus verschiedenen Ölsorten.
Stars wie die Schauspielerin Gwyneth Paltrow oder das Model Miranda Kerr setzen dagegen auf Kokosöl und haben es in der westlichen Welt populär gemacht.