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Als Diabetes oder Diabetes mellitus bezeichnet man verschiedene Stoffwechselerkrankungen, die zu einer erhöhten Blutzuckerkonzentration führen.
Durch die entscheidende Rolle des Blutzuckers für das Krankheitsbild ist Diabetes auch als Zuckerkrankheit bekannt.
Die erhöhte Blutzuckerkonzentration entsteht dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse kein oder zu wenig Insulin produziert. Insulin ist ein Botenstoff, der den im Blut vorhandenen Traubenzucker zu den Zellen transportiert, wo er zur Energiegewinnung benötigt wird. Gelangt der Traubenzucker nicht mithilfe des Insulins in die Zellen, verbleibt er im Blut.
1997 führte die Amerikanische Diabetes-Gesellschaft (ADA) die aktuell gängige Typologie von Diabetes-Erkrankungen ein. 1998 wurde diese Typologie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernommen und damit zum internationalen Standard. In erster Linie werden zwei Typen von Diabetes unterschieden.
Typ-1-Diabetes entsteht durch einen Defekt der Bauchspeicheldrüse, die dadurch kein Insulin produzieren kann. Dieser Typ zeigt sich häufig schon bei Heranwachsenden.
Typ-2-Diabetes wird meist mit einer verringerten Wirksamkeit des körpereigenen Insulins erklärt. Die Bauchspeicheldrüse produziert trotzdem kein zusätzliches Insulin, also wird die verminderte Wirkung nicht ausgeglichen. Diabetes des Typ-2 tritt normalerweise erst im Erwachsenenalter auf und wird deshalb manchmal auch als Altersdiabetes bezeichnet. Er ist relativ weit verbreitet: Die Deutsche Diabetes-Hilfe geht davon aus, dass 90 % der 6 Millionen Deutschen mit Diabetes an Typ-2 Diabetes leiden. Diese Form des Diabetes gilt als typische Wohlstandskrankheit und kann häufig durch den Lebenswandel beeinflusst werden.
Zusätzlich zu diesen beiden Haupttypen kennt die Medizin noch Schwangerschaftsdiabetes, der nach der Niederkunft wieder verschwindet, und acht sehr seltene Typen, die mit den Buchstaben A bis H gekennzeichnet sind.
Für die Diagnose von Diabetes mellitus wird die Blutzuckerkonzentration gemessen.
Die WHO gibt als Schwellenwerte 126 mg/dl (Nüchtern-Blutzucker) und 200 mg/dl (zwei Stunden nach einer Mahlzeit) an. Liegen die tatsächlichen Blutzuckerwerte über diesen Konzentrationen, wird Diabetes diagnostiziert.
Als Normalwerte für einen gesunden Blutzuckerspiegel sieht die WHO weniger als 110 mg/dl (Nüchtern-Blutzucker) und weniger als 140 mg/dl (zwei Stunden nach einer Mahlzeit). Ist der Blutzuckerspiegel erhöht, aber noch unterhalb der Grenzwerte für Diabetes, spricht man von Prädiabetes.
Die Behandlung der Zuckerkrankheit erfolgt je nach Ausmaß durch Tabletten, die den Blutzucker senken, oder durch die regelmäßige Injektion von Insulin.
Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Umstellung von ungünstigen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Der Abbau von Übergewicht ist ein wichtiger Schritt, um den eigenen Diabetes besser kontrollieren zu können. Auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist für Diabetiker noch wichtiger als für gesunde Menschen.
Allerdings gibt es keine Lebensmittel, die man mit Diabetes mellitus überhaupt nicht mehr essen darf. Auch Süßigkeiten sind – selten und in Maßen – möglich. Bei Prädiabetes werden keine Medikamente verabreicht. Betroffene werden allerdings zur Änderung ihrer Ernährungsgewohnheiten und zum Abbau von Übergewicht aufgefordert, um das Risiko einzuschränken, dass aus Prädiabetes ein tatsächlicher Diabetes wird.
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