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Inhaltsverzeichnis
Die Bezeichnung Ashwagandha stammt aus dem Sanskrit und bedeutet in etwa „Geruch wie ein Pferd“. Sowohl der lateinische als auch der meistgenutzte deutsche Name – Withania somnifera beziehungsweise Schlafbeere – gehen vermutlich auf die Verwendung der Pflanze zur Schlafförderung und Entspannung zurück.
Weitere Namen sind Varahakami (Sanskrit, etwa „Ohren wie ein Schwein“), Winterkirsche und Indischer Ginseng. Letzterer spielt darauf an, dass Ashwagandha im Ayurveda ein ähnlich großes Anwendungsspektrum hat wie Ginseng in der Traditionellen Chinesischen Medizin; außerdem werden von beiden Pflanzen die verzweigten Wurzeln genutzt.
In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda gehört Ashwagandha seit mehreren tausend Jahren zu den wichtigsten Heilpflanzen, da sie für besonders viele Anwendungsbereiche vorgesehen ist: Sie wird auch „Königin des Ayurveda“ genannt.
In unseren Breiten ist Ashwagandha zwar schon lange unter Namen wie Schlafbeere oder Winterkirsche bekannt, wird als Heilmittel aber erst seit wenigen Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht.
Ashwagandha (wissenschaftlicher Name: Withania somnifera) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse.
Die krautige Pflanze wird zwischen 25 und – bei optimalen Bedingungen – 150 cm hoch; die Blätter sind eiförmig, oft länglich, bis zu 7 cm breit und bis zu 12 cm lang, mit 1 bis 2 cm langen Blattstielen. Zur Blütezeit werden pro Blütenstand 4 bis 6 gelblich-grüne Blüten mit glockenförmigem, filzig behaartem Kelch ausgebildet.
Jede Blüte entwickelt eine kugelförmige, leuchtend rote Beere, deren Durchmesser bis zu 8 mm betragen kann und nicht essbar ist. Die Wurzeln der Ashwagandha Pflanze sind dicklich und laufen spitz zu; Feinwurzeln gibt es in der Regel nicht.
Die Pflanze ist in trockenen Gebieten der tropischen und subtropischen Zonen verbreitet: Indien, China, Nepal, auch auf der Arabischen Halbinsel, in Afrika, auf den Kapverdischen und Kanarischen Inseln und im Mittelmeerraum.
Traditionelle Anwendungen der Ashwagandha Wurzel sind lauf BfR unter anderem: als Analgetikum, Antipyretikum und Malariamitteln in der Traditionellen Chinesischen Medizin; als Mittel mit beruhigenden, lebensverlängernden, verjüngenden und gedächtnisfördernden Eigenschaften im Ayurveda. (1)
48 Inhaltsstoffe konnten in der Ashwagandha Wurzel eindeutig nachgewiesen werden; 29 davon sind auch in den Blättern enthalten, in denen insgesamt 62 Substanzen nachweisbar sind. Als biologisch aktive Komponenten gelten Withanolidglycoside, Alkaloide und Withanolide, denen unter anderem adaptogene, entzündungshemmende, antioxidative, stressmindernde, angstlösende und schlaffördernde Wirkungen zugeschrieben werden.
Neueren Untersuchungen japanischer Schlafforscher zufolge wirkt der wässrige Extrakt von Ashwagandha Blättern schlafinduzierend. Als Wirkprinzip wurde Triethylenglykol identifiziert. (2)
Für Anwendungen im Ayurveda oder in der Traditionellen Chinesischen Medizin werden vor allem die Ashwagandha Wurzeln in Form von Pulver oder Extrakten genutzt. Auch Ashwagandha Blätter werden im Ayurveda eingesetzt, allerdings nur für äußerliche Anwendungen.
Die vermuteten gesundheitlichen Wirkungen von Ashwagandha sind wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht und nachgewiesen. In der EU gilt die Pflanze als Lebensmittel. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind Wirkungen, unerwünschte Wirkungen und Sicherheit nicht eindeutig belegbar.
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein, informieren Sie sich gegebenenfalls auch über Warnungen für Schwangere, Stillende und Kinder.
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Quellen: 1) Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen, Bundesinstitut für Risikobewertung (Hrsg.), 2012, PDF aufgerufen im Internet am 17.02.2020; 2) Wirkprinzip der Schlafbeere aufgeklärt, Deutsche Apotheker Zeitung, 2017, aufgerufen im Internet am 18.02.2020.© Bild: shutterstock.com