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Inhaltsverzeichnis
Wenn die Nahrung im Magen ankommt, ist sie im Normalfall bereits zerkaut und eingespeichelt. Im Magen werden vor allem die auch als Proteine bekannten Eiweiße vorverdaut und in kleinere Eiweißbruchstücke umgewandelt.
Kohlenhydrate und Fette passieren den Magen dagegen fast unverändert. Der Nahrungsbrei verbleibt lange genug im Magen, um ausreichend mit den Verdauungssäften aus Magen, Leber, Dünndarm und Bauchspeicheldrüse versetzt zu werden. Anschließend wird er nach und nach an den Darm abgegeben. Der Magen kann seine Wandspannung verändern und sich so an verschiedene Füllmengen anpassen. So kommt der Mensch mit wenigen größeren Mahlzeiten am Tag aus.
Magensäure
Die Magensäure ist der wohl bekannteste Verdauungssaft, welcher der Nahrung im Magen beigemischt wird. Manchmal wird sie auch als Magensaft bezeichnet. Bei leerem Magen liegt ihr pH-Wert im Bereich von 1 bis 1,5, in einem gut gefüllten Magen kann er bis auf 4 steigen. Der Hauptbestandteil der Magensäure ist stark verdünnte Salzsäure. Um der Magensäure standzuhalten, ist der Magen mit einer widerstandsfähigen Schleimhaut ausgekleidet. Neben seiner Wirkung bei der Vorverdauung von Proteinen tötet der Magensaft zahlreiche Bakterien effektiv ab. Seine Produktion wird nicht erst angeregt, wenn die Nahrung den Magen erreicht, sondern schon durch den Anblick und den Geruch von Nahrung.
Nicht umsonst existieren Redensarten wie „Das schlägt mir auf den Magen.“ oder „Das stößt mir sauer auf.“ Der Magen ist ein durchaus empfindliches Organ und reagiert auf äußere Umstände wie Stress, Ärger oder Angst.
Verdauungsstörungen wie Sodbrennen, Aufstoßen oder Völlegefühl gehören zu möglichen Anzeichen, die mit einem Reizmagen in Verbindung gebracht werden.
Diese Anzeichen entstehen zum Beispiel durch eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Magensäure oder durch eine verminderte Magenbeweglichkeit. Allerdings liegt keine organische Störung vor, durch die sich die Beschwerden erklären ließen. Für die Diagnose Reizmagen ist zudem notwendig, dass die Störungen länger als drei Monate anhalten.
Wenn Sie unter einem Reizmagen leiden, können Sie verschiedene Tipps beherzigen, die den Umgang mit Ihren Beschwerden erleichtern können.
Aufstoßen
Aufstoßen ist ein ganz natürlicher Vorgang. Trotzdem gilt ein lauter Rülpser in der westlichen Kultur längst nicht mehr als Kompliment für das gute Essen, sondern als unangenehme Peinlichkeit. Normalerweise entsteht Aufstoßen dadurch, dass mit der Nahrung auch Luft heruntergeschluckt wird. Wer schnell isst oder beim Essen viel spricht, schluckt mehr Luft und muss somit auch häufiger oder stärker aufstoßen. Auch kohlensäurehaltige Getränke wie Sprudel, Cola oder Bier sorgen dafür, dass sich im Magen mehr Gas ansammelt und schließlich durch Aufstoßen wieder entweicht. Ähnliches gilt für „blähende“ Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Paprika, Vollkornbrot oder Sahne. Allerdings ist nicht jedes Aufstoßen harmlos. Gerade wenn beim Aufstoßen häufig Speisebrei in den Mundraum gelangt oder die aufgestoßene Luft faulig riecht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Eine der gängigsten Verdauungsstörungen ist zweifellos Sodbrennen. Hier steigt die Magensäure in die Speiseröhre hinauf. Während die Magenschleimhaut im Normalfall der Belastung durch den Magensaft gewachsen ist, reagiert die Speiseröhre manchmal empfindlicher.
In der Speiseröhre kann die Magensäure ein schmerzhaftes Brennen verursachen, wobei die Empfindlichkeit der Speiseröhre und damit die Anfälligkeit für Sodbrennen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden.
So kann häufiges Sodbrennen für eine länger anhaltende Reizung der Speiseröhre sorgen. Dadurch steigt die Empfindlichkeit bei einem erneuten Aufstieg der Magensäure. Weiteres Sodbrennen wird wahrscheinlicher.
Auch Stress macht die Speiseröhre sensibler und steigert die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen von vorübergehend auftretendem, sauren Aufstoßen geplagten Magen zu beruhigen. Basische Mineralstoff-Verbindungen wie Calciumcarbonat, Magnesiumcitrat oder Zinkglucamat leisten einen positiven Beitrag zum Säure-Basen-Gleichgewicht des Magens und können dadurch auch bei vorübergehend auftretendem sauren Aufstoßen von Nutzen sein. Auch pflanzliche Wirkstoffe wie Süßholz erhalten die Schleimhäute und können die Säfteproduktion des Magens positiv beeinflussen.
Mit einer üppigen, womöglich noch besonders fetten Mahlzeit verlangen wir unserem Magen sehr viel ab. Nach dem Genuss folgt leider oft der Eindruck, dass das leckere Essen wie ein Stein im Magen liegt. Magendruck und Völlegefühl können auch Anzeichen einer Krankheit sein, doch in den meisten Fällen haben wir unserem Magen schlicht zu viel zugemutet. Der Magen kommt mit der zu verarbeitenden Nahrungsmenge einfach nicht mehr zurecht. In dieser Situation ist Ihr Magen für jede Unterstützung dankbar.
Um den Magen anzuregen, wird Curcuma in der Naturheilpraxis sehr geschätzt. Das Gewürz kommt bereits seit Jahrtausenden in der indischen Heilkunst Ayurveda zum Einsatz und fördert die Produktion von Magen- und Gallensaft. Dadurch können insbesondere Fette besser verdaut werden. Auch Bitterstoffe können eine anregende Wirkung auf den Magen haben. So empfinden Sie die Nahrung als verträglicher und der überforderte Magen kann sich beruhigen.
Reiseübelkeit kann die Vorfreude auf den schönsten Urlaub rauben. Ob im Auto, im Flugzeug oder auf dem Schiff: Auf dem Weg in den Urlaub kann uns unser Magen schwer zu schaffen machen.
Wissenschaftler aus Taiwan und aus den USA haben in einem gemeinsamen Projekt** die Wirkung von Ingwer bei Reiseübelkeit untersucht.
13 Probanden, die unter bekannter Reiseübelkeit litten, wurden zwei Mal 15 Minuten lang auf einem Drehstuhl im Kreis gedreht.
Vor einer Sitzung im Drehstuhl erhielten Sie ein Gramm eines Ingwerpräparats, vor der anderen ein Placebo. Die Heftigkeit und der Zeitpunkt Ihres Übelkeitsgefühls wurden beide Male aufgezeichnet. Es stellte sich heraus, dass Ingwer die Stärke der Übelkeitsgefühle um 32 % reduzierte. Außerdem dauerte es 51 % länger, bis sich überhaupt Übelkeit einstellte.
** Quelle: L. Han-Chung und andere (2003): Effects of ginger on motion sickness and gastric slow-wave dysrhythmias induced by circular vection. In: American Journal of Physiology. Gastrointestinal and Liver Physiology Vol. 284. S. G481-G489.
Ingwer - die rätselhafte Gesundheitswurzel
Schon das wohl älteste Heilpflanzen-Buch der Welt, das Shennong ben cao jing kannte den Ingwer und seine Auswirkungen auf die Gesundheit, zum Beispiel bei Übelkeit und Verdauungsproblemen. Zu dieser Zeit war die scharfe Wurzel bereits eine beliebte Ware auf den asiatischen Gewürzmärkten und auch aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nicht wegzudenken. Die genaue Herkunft des Ingwers sind jedoch ebenso unbekannt wie der Ursprung seines Namens.
Hinweise
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