Bärbel Drexel Expertenteam | aktualisiert am 22.02.2021 | Lesedauer ca. 7 Minuten
Der als Verdauungsprozess bezeichnete Ablauf der Verdauung lässt sich in drei Schritte einteilen:
Die Nahrung wird üblicherweise über den Mund aufgenommen. Ist diese Art der Nahrungsaufnahme beispielsweise aufgrund einer schweren Erkrankung nicht möglich, wird ggfs. eine Form der so genannten künstlichen Ernährung eingesetzt. Dabei wird der natürliche Nahrungstransportweg teilweise (z.B. bei Sondenernährung über den Magen) oder ganz (z.B. bei Infusion der Nährstoffe direkt ins Blut) umgangen.
In der Mundhöhle wird die Nahrung durch Zähne und Zunge zerkleinert, zerdrückt und mit Speichel vermischt. Der entstandene Nahrungsbrei wird durch die Muskeln der Speiseröhre durch diese hindurch hinunter zum Magen gedrückt. Die Magenmuskulatur hält den Nahrungsbrei in Bewegung und vermischt ihn mit Magensaft.
Lesen Sie mehr zum Thema Magen im Bärbel Drexel Blog.
Der Nahrungsbrei wird portionsweise an den Zwölffingerdarm weitergeleitet. Diesem wird durch die Leber Gallensaft zur Verdauung von Fetten und durch die Bauchspeicheldrüse Bauchspeichel zur Verdauung von Stärke, Fetten und Eiweißen geliefert. Im Dünndarm werden die Nährstoffe in wasserlösliche Bestandteile zerlegt und durch die Darmwand ins Blut oder in die Lymphgefäße abgegeben, von wo sie an die Zellen verteilt werden. Dort liefern sie die Energie für die biochemischen Vorgänge des Stoffwechsels.
Lesen Sie mehr zum Thema Stoffwechsel im Bärbel Drexel Lexikon.
Der Dickdarm entzieht dem Nahrungsbrei Wasser – er dickt ihn ein – und transportiert ihn weiter. In der Dickdarmschleimhaut können anaerobe Bakterien unlösliche Ballaststoffe wie Pflanzenfasern zum Teil zersetzen, während sich andere unverdauliche Nahrungsreste im Mastdarm als Kot ansammeln. Die Entleerung des Darms wird vom Schließmuskel reguliert.
Erfahren Sie mehr über die Darmgesundheit im Bärbel Drexel Blog.
Eine gute Verdauung beginnt also schon mit der Nahrungsaufnahme. Und dazu gehören auch die Nahrungsauswahl und die Essenszeiten. Die ausgewogene, auf die individuellen Bedürfnisse des Körpers abgestimmte Ernährung ist die Grundlage, regelmäßige Mahlzeiten in Ruhe sowie ausreichendes Kauen und Einspeicheln sind der erste Schritt: Sind die Verdauungsorgane gesund und können ihre Arbeit verrichten, steht einer guten Verdauung kaum etwas im Wege.
Anders bei Verdauungsproblemen, Verdauungsstörungen oder Verdauungsbeschwerden – drei Begriffe, die im allgemeinen Sprachgebrauch aber meist die gleiche Bedeutung haben: Die Verdauung funktioniert nicht mehr so, wie sie soll. Obwohl auch Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre zu den Verdauungsorganen gehören – siehe oben – sind hier umgangssprachlich meist Probleme des Magen-Darm-Traktes gemeint.
Die Symptome sind vielfältig und oft unspezifisch, können also unterschiedliche Ursachen haben. Einzeln oder in verschiedenen Kombinationen können bei Verdauungsproblemen unter anderem auftreten:
Für den Besuch beim Arzt ist es oft hilfreich, die Symptome möglichst genau beschreiben zu können. Eine relevante Information könnte beispielsweise sein, welche Konsistenz und Farbe der Stuhl hat oder ob er ungewohnt riecht.
Da hinter den genannten Symptomen zahlreiche unterschiedliche Beschwerden stecken können, sind diese Symptome stets individuell abzuklären. Verdauungsstörungen können von allen Bereichen des Magen-Darm-Traktes ausgehen – Magen, Darm, Leber (Mehr Infos im Bärbel Drexel Blog) , Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse:
Möglich sind aber auch Ursachen im Verdauungstrakt außerhalb des Magen-Darm-Bereichs, z.B. Entzündungen in Mund, Rachen oder Speiseröhre.
Wenn Sie wegen einzelner oder einiger der oben genannten Symptome einen Arzt aufsuchen, können Sie ihm erste Anhaltspunkte für die Diagnose durch eine möglichst genaue Beschreibung der Symptome geben. In einem Anamnesegespräch wird er ihnen diesbezüglich detaillierte Fragen stellen. Als weitere Untersuchungen können unter anderem folgen:
Welche Untersuchungen der Arzt macht, wird er individuell entscheiden. Beispielsweise kann er auch eine Auflistung der Ernährungsgewohnheiten oder eine Stuhlprobe zur Analyse benötigen. Denn das, was oben reingeht, kann ihm hilfreiche Informationen geben. Ebenso wie das, was davon hinten rauskommt – oder auch nicht.
Bei medizinischen Problemen sollte man einen Arzt aufsuchen. Vorteil des Arztbesuchs: Er (oder natürlich sie) kann Ihnen in der Regel am genauesten sagen, was Ihnen fehlt. Daraus werden dann passende Tipps, Hinweise oder auch eine Behandlung abgeleitet. Das führt meist am schnellsten zum Erfolg.
Um Verdauungsprobleme gezielter angehen zu können, kann es hilfreich sein, zu wissen, welcher „Verdauungs-Typ“ man ist. Er setzt sich anteilig aus bis zu vier verschiedenen Verdauungs-Typen zusammen. Je nachdem, wie viel von jedem Typ auf Sie zutrifft, desto wichtiger oder weniger wichtig sind die Eigenheiten der einzelnen Verdauungs-Typen für Sie selbst.
Wenn auch Ihnen die Verdauung manchmal Probleme macht, machen Sie unseren Darmtest und erfahren Sie mehr über Ihren individuellen Verdauungs-Typ!
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