Die Dynamik des Qi ist auf ein Gleichgewicht im Sinne des Yin und Yang ausgerichtet: zwei Gegenpole, die einander fördern und ergänzen.
Aus dem Qi und seiner Bewegung durch den Körper ergeben sich verschiedene Therapien und Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin, beispielsweise die Akupunktur oder das Konzept der
Organuhr.
Bestimmte Erkrankungen werden in der TCM auf einen gestörten Fluss des Qi zurückgeführt und können durch Akupunktur behandelt werden. Entlang der Qi-Meridiane befinden sich am gesamten Körper rund 400 Therapiepunkte. Durch das Einstechen von Nadeln an einigen dieser Therapiepunkte will die Akupunktur die Störung im Fluss des Qi beheben. Alternativ kann auch das Verfahren der Moxibustion angewandt werden. Hier werden Beifußfasern über oder auf den Therapiepunkten verglüht. Die Hitze soll ebenfalls Störungen im Qi-Fluss beheben können. Teilweise werden hierfür andere Therapiepunkte als bei der Akupunktur genutzt, teilweise aber auch die gleichen.
Ein weiteres Verfahren der TCM, welches die Therapiepunkte nutzt, ist die Akupressur. Sie ist eher im Bereich der Massage einzuordnen. Hierbei werden die entsprechenden Therapiepunkte durch Druck von außen stimuliert, wodurch die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden sollen. Dies ist zumeist eher vorbeugend gedacht als für eine vorliegende Akutsituation. Der japanische Begriff für diese Massagetechnik, Shiatsu, ist in Europa ebenfalls sehr geläufig. In Deutschland wird eine Akupunkturbehandlung bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder des Kniegelenks von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Auch Akupressur wird von manchen Krankenkassen übernommen.