Die Acai-Palme (Euterpe oleracea) heißt im Deutschen auch Kohlpalme. Der Name Acai geht auf die südamerikanische Tupi-Sprache zurück und bedeutet dort „Frucht, die weint“.
Der Legende nach wurde die Acai von einem Stamm entdeckt, der schrecklichen Hunger litt und jedes Neugeborene tötete, um nicht noch mehr hungrige Mäuler versorgen zu müssen.
Eines Abends soll dann ein Stammesangehöriger das Weinen eines Kindes vernommen haben und diesem bis zu einer Acai-Palme gefolgt sein. Dort entdeckte er angeblich die nährstoffreichen Acai-Beeren und konnte dadurch das Hungerproblem seines Stammes lösen.
In Südamerika sind Teile der Acai-Palme schon lange ein fester Bestandteil des Speiseplans. Die Entwicklung der Acai-Beere zur Trendfrucht und letztlich zum Superfood hat wohl an den Stränden der Copacabana begonnen.
Hier entdeckten Surfer die Beere für sich und brachten sie schließlich mit in die USA. Als die Acai in der Talkshow von Oprah Winfrey erwähnt wurde, gab es dann kein Halten mehr. Das Superfood Acai war „geboren“.
Die Acai-Palme besitzt mehrere Stämme und kann mehr als 25 Meter hoch werden. Ihre Blätter sind länglich und bestehen aus zahlreichen kleineren Fiederblättchen entlang einer Längsachse. Die kugelförmigen Acai-Beeren besitzen eine violette Farbe und einen Durchmesser von bis zu 2 Zentimetern. Ihr Kern macht ungefähr 90 % der Frucht aus.
Die Acai-Palme kann zwischen Panama und Brasilien vorkommen; verbreitet ist sie besonders in Brasilien. In großen Beständen wächst sie in der Nähe von Flüssen und vor allem in Küstengebieten bzw. tiefliegenden Gebieten in Meeresnähe.
Die Acai-Beere enthält nennenswerte Mengen der Vitamine B1, B2 und E. Ihre Bekanntheit verdankt sie aber vor allem ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien. Dadurch trägt die Acai-Beere zum Zellschutz bei und kann zum Beispiel einen Beitrag zum Schutz vor vorzeitiger Hautalterung leisten. Durch die enthaltenen Ballaststoffe fördert die violette Frucht außerdem die Verdauung. Nicht zuletzt enthalten Acai-Beeren verschiedene mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
In Südamerika sind Beeren und Palmenherzen der Acai-Palme ein wichtiges Nahrungsmittel. Doch in den USA und in Europa geht es fast ausschließlich um die Acai-Beeren. Da die empfindlichen Beeren den langen Transport nicht unbeschadet überstehen würden, werden Acai-Beeren oft für den Handel weiterverarbeitet. Beispielsweise werden die Beeren zu Saft oder zu Pulver verarbeitet. In der Kosmetikindustrie kommt vor allem Acai Öl zum Einsatz.
Rohe, unbehandelte Beeren - die in Europa in der Regel nicht erhältlich sind - gelten in Südamerika als Übertragungsweg für den Erreger der Chagas-Krankheit. Durch die Verarbeitung/Hitzebehandlung wird die Übertragung verhindert.
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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