Fastenzeit 2024: 14.02.2024 bis 30.03.2024
Fasten bezeichnet in der Regel einen freiwilligen, auf einen festgelegten Zeitraum begrenzten Verzicht auf bestimmte Nahrungs- oder Genussmittel.
Die Länge des Zeitraums liegt meist zwischen einem und 40 Tagen und ist abhängig vom Zweck oder vom Grund des Fastens. Bei einigen neueren Fasten-Methoden fastet man nur zu bestimmten Tageszeiten.
Klassische Gründe, zu fasten, können Gesundheit und Religion liefern. Mal sollte oder will man Gewicht verlieren, mal muss oder will man die Ernährung umstellen, mal gilt es, religiösen Vorschriften gerecht zu werden.
Information ist wichtig
Allerdings sollte man sich sehr genau informieren, ob die beabsichtigte Art zu fasten schädlich sein könnte. Jeder Mensch hat eine andere körperliche Konstitution und man läuft Gefahr, auf Nährstoffe zu verzichten, die im individuellen Fall dringend notwendig sein könnten.
Befragen Sie daher vor dem Fasten eine Fachperson, zum Beispiel einen Arzt. Eine gute erste Übersicht über verschiedene klassische und modernere Fasten-Arten bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf ihrer Internetseite „Diäten und Fasten“.
Dass das Fasten derzeit so beliebt ist, liegt auch daran, dass es sich oft nicht mehr auf den Nahrungsverzicht beschränkt. Viele Fasten-Arten beziehen sich heute auf den Bereich Wellness im weitesten Sinne.
Für Körper und Geist
So erhofft sich mancher, durch klassischen Nahrungsverzicht Körper und/oder Geist zu „reinigen“ oder auch seine Sinne zu schärfen. Andere verzichten für einen begrenzten Zeitraum auf Alkohol und Nikotin: Nicht aus naheliegenden gesundheitlichen Gründen, sondern um Selbstbeherrschung und Motivationsfähigkeit zu trainieren.
Gewöhnlich geht es darum, auf etwas zu verzichten, auf das man ungern verzichtet. Das kann den Konsum ebenso betreffen wie liebgewonnene Gewohnheiten: Das kann der „Coffee to go“ auf dem Weg zur Arbeit sein. Oder die Nutzung des Autos in der Freizeit. Sogar Freunde- oder Beziehungs-Fasten gibt es.
Worauf man alles verzichten kann
Und so läuft vieles, was als „fasten“ bezeichnet wird, darauf hinaus, sich Auszeiten zu nehmen. Denn in Zeiten des Verzichts hat man Zeit, etwas anders zu tun – oder einfach nichts. Besonders beliebt ist daher auch das „digitale Fasten“, also der Verzicht auf Smartphone, Internet, Computerspiele & Co. in der Freizeit.
Urlaub im Alltag?
Aber auch der eher klassische Verzicht auf verschiedene Genussmittel kann eine Auszeit sein. Für einen gewissen Zeitraum zum Beispiel keine tierischen Produkte oder keinen Zucker zu sich zu nehmen, kann für den Körper unter Umständen so erholsam sein wie ein Urlaub.
Als Fastenzeit gelten hierzulande die 40 Tage zwischen Fasching und Ostern. Dieser Zeitraum entstammt der christlichen Tradition, wird aber auch von Menschen zum Fasten genutzt, die mit dem christlichen Glauben wenig vertraut sind oder nichts anfangen können.
... oder wann man will
Individuell kann aber zu beliebigen Zeiten gefastet werden, Grenzen oder Einschränkungen setzt in der Regel der eigene Körper. Um die Gesundheit nicht zu gefährden, sollte man sich vor dem Fasten (vor allem, wenn es sich um Nahrungsverzicht handelt) von einer Fachperson, beispielsweise einem Arzt, beraten lassen.
Fastenzeiten kennt man übrigens in vielen Kulturen und Religionen. Der griechische Arzt Hippokrates beschrieb das Fasten bereits um 400 v.Chr. als heilsam, es dürfte aber bereits viel früher verbreitet gewesen sein.
… um nur einige Beispiele zu nennen.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schrieb ein Kolumnist, dass manch Papst vorhergegangener Jahrhunderte wohl auf aktuelle Lifestyle-Magazine neidisch wäre: Während ihre eigenen Fasten-Erlasse oft nur widerwillig befolgt worden seien, lechzten heutige Leserinnen und Leser geradezu nach Ideen, wie und worauf man verzichten könne.
Dabei seien gerade früher die Vorschriften gar nicht so streng gewesen. Starkbier, Rahmsuppe, Putenrouladen und „gebutterte Mandelbällchen nach der Heiligen Brigitta“ könne man zum Beispiel als Fastenmenü in alten Aufzeichnungen finden. Heute dagegen fastet man eher mit Mineralwasser, Salat und Knäckebrot.
Am bemerkenswertesten aber sei die Vorschrift zur Dauer einer Fastenmahlzeit gewesen: Unter normalen Umständen, ohne stichhaltige Gründe, habe eine solche nicht länger als zwei Stunden dauern dürfen. Ebenfalls vorgeschrieben war übrigens, die einzelnen Gänge zügig zu servieren. Nicht, dass man das Fasten-Menü aus zeitlichen Gründen nicht schafft.
Quellen:
(1) Boßmann, T., u.a.: Jokers Plaudereien, Augsburg, 2004.
(2) Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Diäten und Fasten, dge.de/ernaehrungspraxis/diaeten-fasten/, aufgerufen im Internet am 11.02.2021.
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