Erfahrene Wanderer haben es verinnerlicht, Anfänger und Gelegenheitswanderer sollten es sich immer wieder in Erinnerung rufen: Wandern ist sehr gesund - und kann anstrengend sein für Füße, Gelenke, Herz, Kreislauf – den gesamten Körper.
Daher muss man sich fürs Wandern in der entsprechenden körperlichen Verfassung befinden. Und natürlich sind die Füße beim Wandern besonderen Belastungen ausgesetzt. Auch sie müssen in einer zu(r) geplanten Wanderung(en) passenden Verfassung sein.
Im Zweifel sollten nicht nur Anfänger ärztlichen Rat einholen.
Da es bei der Fußpflege für Wanderer vor allem auf die individuellen Voraussetzungen und Anforderungen ankommt, handelt es sich im Folgenden nicht um Tipps, die eins zu eins übernommen bzw. umgesetzt werden können. Es sind vielmehr Tipps und Hinweise „woran man denken sollte“ – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Auswahl der passenden Wanderschuhe – und Socken – gehört zwar eher im weiteren Sinne zur Fußpflege für Wanderer. Es ist aber deren wichtigster – und leider auch schwierigster – Aspekt.
Sach- und fachkundige Beratung – im Handel, bei Wandervereinen, durch Sportmediziner oder andere Fachpersonen – ist dabei sehr hilfreich, oft ist modernste Technik im Einsatz. Ob die Schuhe aber wirklich optimal zu Ihren Anforderungen passen, wird erst die Praxis zeigen – die Wanderung.
Je mehr Informationen Sie in eine fachliche Beratung einbringen, desto besser können Sie beraten werden. Daher sollten Sie sich über ein paar grundsätzliche Fragen Gedanken machen:
- Wie oft möchten Sie wandern? Gelegentlich oder regelmäßig, haben sie aktuell nur eine bestimmte Wanderung im Sinn oder soll es ein neues Hobby werden?
- Wo möchten Sie wandern? Flachland, Mittel- oder Hochgebirge – oder möchten Sie sich alle Möglichkeiten offenhalten?
- Wann möchten Sie wandern? In der typischen Wandersaison oder ganzjährig?
- Bei welchem Wetter möchten Sie wandern? Nur bei angenehmen Temperaturen und trockenem Wetter oder auch bei Regen, Hitze oder Kälte?
- Welchen „Charakter“ sollen Ihre Wanderungen überwiegend haben? Entspannt oder sportlich, technisch eher einfach oder eher schwierig?
- Wie lange sollen Ihre Wanderungen in der Regel dauern? Halbtages-, Tages- oder Mehrtagestouren, oder planen Sie eine Fernwanderung?
- Würden Sie sich als trittsicher bezeichnen? Es gibt dafür keine allgemeingültige Definition, aber können sie auf unebenem, rutschigem, hartem, weichem, instabilem Untergrund „effizient“ laufen, ohne zu stolpern, auszurutschen oder umzuknicken?
Bei der Schuhwahl werden Sie in der Regel Kompromisse eingehen müssen – zwischen Gewicht und Stabilität, Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität.
Schwere Bergstiefel zum Beispiel schützen Füße und Knöchel in felsigem Gelände und geben ihnen Halt. Für Weitwanderungen könnten dagegen leichte Trekkingschuhe die bessere Wahl sein. Es gibt heute allerdings so viele Abstufungen dazwischen, dass die Kompromissfindung möglich sein sollte.
Wasserdichte Schuhe können helfen, vor Feuchtigkeit von außen zu schützen, sind aber oft weniger atmungsaktiv. Atmungsaktive Schuhe können helfen, vor Feuchtigkeit von innen (Schweiß) zu schützen, sind aber oft weniger wasserdicht.
Erwägen sie zudem die Verwendung von "Funktions"-Socken mit feuchtigkeitsabsorbierenden Eigenschaften.
Es kann auch erforderlich sein, die Wanderung der Ausrüstung oder die Ausrüstung der Wanderung anzupassen. Zum Beispiel könnte man, wenn kein ausreichend wasserdichtes Schuhwerk verfügbar ist und die Wettervorhersage für die gewählte Route Regen ankündigt, die Route ändern oder einen anderen Termin wählen.