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Inhaltsverzeichnis
Der Gattungsname des Enzian soll, so wird von Dioskurides berichtet, auf den illyrischen König Gentis zurückgehen, der ihn als Mittel gegen die Pest empfohlen hatte.
Wissenschaftlicher Name: Gentiana lutea
Volkstümliche Namen: Bergfieberwurzel, Bitterwurzel, Jänzene, Jäuse, Sauwurz, Zergang, Zinalwurz
Die Verwendung des Gelben Enzians in der Volksmedizin geht bis in die römische Kaiserzeit zurück. Als bittere Droge galt er damals als Fiebermittel.
Im 15. Jahrhundert wurde die Wurzel als Quellstift zur Erweiterung von Wundkanälen genutzt.
Daher verwundert es, dass diese Pflanze in späterer Zeit als lästiges Unkraut angesehen und von den Bauern fast ausgerottet wurde. Der Bestand des Gelben Enzian ist heute so gering, dass er unter Naturschutz steht.
Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 1,50 m hoch, hat einen kahlen aufrechten Stängel, große parallel-nervige Blätter mit kräftigen Blütentrieben und gelben Blüten.
Während die Wurzeln im März, Oktober und November gesammelt werden, ist die Blütezeit von Juni bis August.
Anzutreffen ist der Gelbe Enzian in mittel- und südeuropäischen Gebirgen, z.B. in den Karpaten, dem Jura, den Alpen, den Pyrenäen aber auch im Schwarzwald.
Außerdem wird der Gelbe Enzian heute als Kulturpflanze zur Verwendung in Schnäpsen, Tees, Likören etc. angebaut.
Interessant sind die äußerst bitteren Secoiridoide mit Gentiopicrosid sowie geringere Mengen an Swertiamarin und Swerosid.
Für den bitteren Geschmack ist das Amarogentin verantwortlich, das zu den bittersten Substanzen gehört. Außerdem sind Phytosterole, Phenolcarbonsäuren, Trisaccharide und Polysaccharide (Pektin) enthalten.
Die Bitterstoffe sollen die Geschmacksknospen anregen und zu vermehrtem Speichel-, Magensaft- und Gallenfluss führen. Das zeichnet den Gelben Enzian als Droge bei Magen-Darmbeschwerden aus.
Für die Naturheilkunde werden hauptsächlich die getrockneten und gereinigten Wurzeln genutzt. Hier ist übrigens der Gelbe Enzian bedeutender als der bekannte blaue Enzian.
Alle heimischen Enzianarten stehen unter strengem Naturschutz. Sie dürfen keinesfalls geschädigt, gesammelt oder ausgegraben werden. Im Handel erhältliche Enzianwurzel oder Zubereitungen daraus stammen aus dem Feldanbau.
Schwangere und "Menschen, die an einem Geschwür im Magen oder im Zwölffingerdarm leiden, sollten Enzian nicht verwenden" (apotheken-umschau.de).
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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