„Säure Basen Haushalt“ bezeichnet als Oberbegriff die Gesamtheit einer Reihe von Regelmechanismen, die im menschlichen Körper den Ablauf von Stoffwechselvorgängen aufrechterhalten. An vielen wichtigen körperchemischen Prozessen ist der Säure Basen Haushalt maßgeblich beteiligt; er hat Einfluss auf Hormonhaushalt, Verdauung, Atmung, Ausscheidung, Kreislauf und vieles mehr.
Dafür muss der Säure Basen Haushalt in einer natürlichen Balance sein. Diese ist gegeben, wenn der pH-Wert des Blutes im basischen Bereich zwischen 7,35 und 7,45 liegt. Regulierend in diesem Prozess wirken die Puffereigenschaften des Blutes und der Gewebe, der Gasaustausch in der Lunge und die Ausscheidungswege über Niere und Haut mit. Störungen in diesem Säure-Basen-Gefüge können zu einer Übersäuerung oder seltener zu einer Untersäuerung führen und ernsthafte Beeinträchtigungen der Gesundheit nach sich ziehen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden erste Theorien entwickelt, welche eine so genannte basische Ernährung propagierten. Man ging (und geht) dabei davon aus, dass die Ernährung gerade in westlich geprägten Gesellschaften zu „sauer“ sei. Es würde zu wenig Salat, Obst und Gemüse, dafür zu viel Fleisch, Zucker, Weißmehl- oder Milchprodukte konsumiert.
Um das Zuviel an Säuren auszugleichen, brauche der Körper neben Bewegung und Erholung täglich basische Mineralstoffe und Spurenelemente, die durch den Konsum entsprechender Lebensmittel zugeführt werden müssten. Man spricht in diesem Zusammenhang oft von einer ernährungsbedingten Übersäuerung des Körpers. Den folgenden Informationen liegen im Wesentlichen die Theorien zur basischen Ernährung zugrunde.
Den Theorien zur basischen Ernährung zufolge werden viele Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Süßigkeiten oder Kaffee sauer verstoffwechselt. Sie verschieben den pH-Wert der Körperflüssigkeiten in den Bereich der Säuren. Auch Stress und andere Umweltfaktoren begünstigen eine Übersäuerung.
In unserem Organismus müssen die sauren und basischen Substanzen als Gegenspieler im Gleichgewicht sein. Es gibt Nahrungsmittel, die während des Verdauungsprozesses viel Säure im Körper bilden, und solche, die davon wenig produzieren. Deshalb ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten. Dabei spielt es nicht nur eine große Rolle, WAS wir essen, sondern auch, WIE wir essen. Häufig wird zu schnell, zu viel, zu oft, zu spät oder ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr gegessen.
Ernährungsexperten meinen, dass 80 % der Ernährung aus basischen oder neutralen Lebensmitteln und nur 20 % aus sauren oder säuernden Lebensmitteln bestehen sollten.
Auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt gibt es noch weitere wichtige Helfer: Bewegung und moderater Sport können Sie dabei unterstützen, Säuren abzubauen. Dabei kommt es aber auf das rechte Maß an. Und übermäßiger Stress, der die Bildung körpereigener Säuren begünstigen kann, kann durch Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen kompensiert werden.