Anfang des 20. Jahrhunderts wurden erste Theorien entwickelt, welche eine so genannte basische Ernährung propagierten. Demnach gibt es Nahrungsmittel, die während des Verdauungsprozesses viel Säure im Körper bilden, und solche, die davon wenig produzieren.
Deshalb ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten. Laut Ernährungsexperten sollen 80% der Ernährung aus basischen oder neutralen Lebensmitteln bestehen und nur 20% aus sauren oder säuernden Lebensmitteln.
Wenn in diesem Zusammenhang von sauren Lebensmitteln die Rede ist, sind eigentlich "säurebildende Lebensmittel" gemeint. Es geht also nicht um einen sauren Geschmack, sondern um die Wirkung.
Säurebildende Lebensmittel sind nicht automatisch ungesund. Man muss sie mit basischen Lebensmitteln kombinieren. Es gibt Lebensmittel, wie Nüsse, die säurebildend wirken können, aber gleichzeitig sehr gesund sind. Diese guten Säurebildner sollten in eine basenüberschüssige Ernährung integriert werden. Lebensmittel, die schlechte Säuren bilden, sollte man tendenziell vermeiden. Eine Übersäuerung kann laut der Experten unangenehme Folgen begünstigen.
Eine umfangreiche Auswahl, die aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dabei bezieht sich die Einteilung in "gut" oder "schlecht" nicht auf die Qualität der Lebensmittel. Beispielsweise bedeutet "schlecht" in diesem Zusammenhang, dass man solche Lebensmittel tendenziell eher reduzieren oder vermeiden sollte, da der durchschnittliche Konsument erfahrungsgemäß zu viel davon zu sich nimmt.
- Nüsse: Walnüsse, Haselnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Macadamianüsse etc.
- Ölsaaten: Leinsaat, Sesam, Hanfsaat, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Mohn etc. – lässt man die Saaten keimen, werden sie – je nach Keimdauer – basisch
- Hülsenfrüchte: Kernbohnen, Linsen, Kichererbsen, getrocknete Erbsen etc.
- Kakaopulver in hoher Qualität, am besten in Rohkostqualität sowie selbstgemachte Schokolade
- Mais (auch Polenta, Maisteigwaren) in kleinen Mengen
- Pseudogetreide: Quinoa, Amaranth, Buchweizen
- Bio-Getreide, z. B. Dinkel, Kamut oder Gerste in kleinen Mengen – idealerweise als Keimbrot oder in Sprossenform (wenn keine Unverträglichkeiten oder Gesundheitsbeschwerden vorliegen)
- Hirse
- Bulgur und Couscous in kleinen Mengen aus Dinkel
- In kleinen Mengen hochwertige tierische Produkte aus biologischer Landwirtschaft, z.B. Bio-Eier oder Fisch aus Bio-Aquakultur
- Hochwertiger Bio-Tofu und hochwertige fermentierte Sojaprodukte wie Miso und Tempeh
- Hochwertige pflanzliche Proteinpulver (wenn ein Proteindefizit besteht) wie Hanfprotein oder Reisprotein
- Fleisch
- Fleischbrühe, Wurstwaren, Schinken
- Eier
- Fisch und Meeresfrüchte
- Produkte aus Gluten (Seitan), z. B. Würste, Aufschnitt, o. ä.
- Speiseeis, auch Wasser-, Soja- und Joghurteis
- Produkte, die Zucker enthalten
- Getreideprodukte aus Auszugsmehlen:Back- und Teigwaren wie Kuchen, Gebäck, süße Teilchen, Nudeln, Fertigmüslis, Crunchys etc.
- Milch und Milchprodukte: Quark, Joghurt, Kefir und alle Käsesorten, auch von Schaf und Ziege; auch alle fettarmen Milchprodukte; Ausnahme Butter, Ghee und Sahne (in Bio-Qualität), die neutral eingestuft werden
- Stark verarbeitete Sojaprodukte (insbes. das texturierte Sojaprotein, das mit TVP abgekürzt wird und in getrockneter Form als Grundlage für Hackfleischersatz, Gulaschersatz o. ä. angeboten wird)
- Süßungsmittel wie Dicksäfte, aber auch Honig
- Fertigprodukte
- Senf
- Essig
- Ketchup
- Sauerkonserven
- Fertiggetränke, Cola, Shakes
- Fruchtsaft aus Konzentrat
- kohlensäurehaltige Getränke
- Schwarzer Tee, Früchtetee, Eistee (lediglich Kräutertees sind sehr basisch)
- Alkoholhaltige Getränke
- koffeinhaltige Getränke im Allgemeinen
- Kaffee (auch koffeinfreier Kaffe, Getreide- und Instantkaffee)