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Sanddorn

5. Dez. 2022

Sanddorn - Botanik und Wirkung
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Etymologie und Geschichtliches

Der Sanddorn erhielt seinen Namen wahrscheinlich wegen seiner Vorliebe für sandige, trockene Böden. Verbreitete Volksnamen sind unter anderem Audorn, Dünendorn, Meerdorn, Rote Schlehe, Sandbeere, Stranddorn oder auch „Zitrone des Nordens“.

Der wissenschaftliche Name lautet Hippophae rhamnoides. Er ist von „hippo“ für „Pferd“ und „phao“ für „glänzen“ abgeleitet: Die alten Griechen sollen Sanddornblätter ins Pferdefutter gemischt haben, um dem Pferdefell Glanz zu verleihen. Der Artname „rhamnoides“ weist auf die dornigen Eigenschaften des Sanddorns hin.

Es gilt als gesichert, dass der Sanddorn in Tibet bereits seit weit über tausend Jahren fester Bestandteil der Heilkunde ist. In Europa taucht er in ähnlicher Funktion erst im 16 Jahrhundert auf, er wurde aber Überlieferungen zufolge auch hier schon im Altertum für Abwehrzauberrituale genutzt.

Botanik des Sanddorns

Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse und ist ein stark verästelter, sommergrüner Strauch. Er wird bis zu 6 Meter hoch und hat weitläufig und tief in die Erde ragende Wurzeln. Die lanzettlichen, kurz gestielten Blätter sind wechselständig angeordnet.

Im April zeigen sich noch vor dem Laub die eingeschlechtlichen Blüten. Aus ihnen entwickeln sich die gelb-orangen Sanddornbeeren: Ovale, erbsengroße Früchte, die von Anfang August bis in die späten Herbsttage hinein geerntet werden können.

Der Sanddorn ist zweihäusig. Für eine Beerenernte braucht man neben weiblichen auch männliche Pflanzen.

Vorkommen und Verbreitung

Der Sanddorn ist wahrscheinlich aus Tibet vor rund 17000 Jahren über Russland nach Europa gekommen.

Einige seiner Volksnamen weisen auf das Verbreitungsgebiet hin: Er bevorzugt trockene, sandige Böden, beispielsweise Dünen und andere küstennahe Gebiete; auch Flussschotter wie im südlichen Rheintal, am Bodensee oder im Alpenvorland.

Wird er in Gärten und Plantagen kultiviert, gedeiht der Sanddorn nur an sandigen und zugleich sehr sonnigen Standorten.

Inhaltsstoffe und potentielle Wirkung

Die Sanddornbeeren gelten als hervorragende natürliche Vitalstoff-Lieferanten, sind z.B. reich an Mineralstoffen und Vitaminen, Carotinoiden, Flavonoiden wie Quercetin und Kämpferol, Linolen- und Linolsäure. Zubereitungen mit Sanddornbeeren werden, vor allem wegen des hohen Vitamin C Gehalts, besonders gern in der kalten Jahreszeit zur Unterstützung der Vitaminversorgung genutzt.

Aufgrund der hohen Antioxidantien-Konzentration – Carotinoide und vor allem Vitamin C und Vitamin E, die zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress beitragen – wird Sanddornextrakt auch als natürliches Antioxidations- und Konservierungsmittel genutzt.

Das Sanddornöl enthält gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Phytosterole, Carotinoide und Flavonoide. Zubereitungen mit Sanddornöl werden sowohl innerlich z.B. zur Pflege der Schleimhäute als auch äußerlich zur Hautpflege angewandt.

Die Samenschalen des Sanddorns können Vitamin B12 in ähnlichen Mengen enthalten, wie man sie auch in Fleisch findet.

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der Sanddornbeere

Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil der Sanddornbeere an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.

Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.

Vitamin A in μg250
Vitamin B1 (Thiamin) in mg0,03
Vitamin B2 (Riboflavin) in mg0,21
Vitamin B3 (Niacin) in mg0,3
Vitamin B5 (Pantothensäure) in mg0,15
Vitamin B6 (Pyridoxin) in mg0,11
Vitamin B7 (Biotin) in μg3
Vitamin B9 (Folsäure) in μg10
Vitamin B12 (Cobalamin) in μg0
Vitamin C in mg450
Vitamin D in μg0
Vitamin E in mg3,2
Vitamin K in μg0

 

Calcium in mg42
Chrom in μg0
Eisen in mg0,4
Fluor in mg0,02
Jod in μg1
Kalium in mg133
Kupfer in mg0,2
Magnesium in mg30
Mangan in mg0,6
Natrium in mg4
Phosphor in mg9
Selen in μg0
Zink in mg0,15

 

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Genutzte Pflanzenteile

Wegen ihres säuerlichen Geschmacks sind die Sanddornbeeren roh kaum genießbar. Sie werden zu Saft, Püree oder Mus verarbeitet.

Für Sanddorntee werden in der Regel getrocknete Früchte verwendet.

Sanddornöl ist meist ein Gemisch aus Fruchtfleischöl und Kernöl.

Rezept mit Sanddorn

Sanddorn ist perfekt für den Winter! Die kleinen Beeren sind wie „Multivitaminkapseln“ vom Strauch, reich an Vitamin C und somit gut für die Abwehrkräfte. Übrigens: Auch die Blätter des Sanddornbusches kann man verwenden und einen leckeren Tee daraus kochen, der wegen der enthaltenen Flavonoide eine wunderschöne gelbe Farbe annimmt.

Rezept: Sanddorn-Mango-Drink

  • 1 Mango, geschält und klein geschnitten (alternativ andere Lieblingsfrüchte, z.B. Bananen oder Orangen)
  • Etwa 50ml Sanddornsaft oder Sanddornpüree
  • 500ml Joghurt
  • 1 Prise Vanillezucker
  • 2-3 TL flüssigen Honig
  • Evtl. etwas kaltes Wasser

Alle Zutaten zusammen in den Mixer geben, kräftig mixen und abschmecken. Falls der Drink zu dickflüssig ist, noch etwas Wasser hinzufügen.

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Hinweise

Bezüglich der Gefahr, dass der Sanddorn mit ungenießbaren oder giftigen Pflanzen verwechselt werden könnte, herrscht in populär(wissenschaftlich)en Publikationen Uneinigkeit. Eher selten wird die Meinung vertreten, der Sanddorn sei aufgrund seines markanten Äußeren nicht verwechselbar.

Es kommt aber darauf an, welche Pflanzenteile man in welchem Stadium betrachtet.

Öfter liest man die Warnung, junge Sanddornpflanzen könnten mit dem giftigen Seidelbast, Sanddornbeeren mit der giftigen Vogelbeere (Eberesche) verwechselt werden.

Eine Ähnlichkeit ist auch bei den Früchten des Feuerdorns gegeben, die zwar nicht als giftig gelten, deren Glycoside aber bei Einnahme größerer Mengen verschiedene Beschwerden hervorrufen könnten.

Allgemeines

Vom Verzehr oder der Anwendung von Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein, informieren Sie sich gegebenenfalls auch über Warnungen für Schwangere, Stillende und Kinder.

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