Es gilt als gesichert, dass der Sanddorn in Tibet bereits seit weit über tausend Jahren fester Bestandteil der Heilkunde ist. In Europa taucht er in ähnlicher Funktion erst im 16 Jahrhundert auf, er wurde aber Überlieferungen zufolge auch hier schon im Altertum für Abwehrzauberrituale genutzt.
Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse und ist ein stark verästelter, sommergrüner Strauch. Er wird bis zu 6 Meter hoch und hat weitläufig und tief in die Erde ragende Wurzeln. Die lanzettlichen, kurz gestielten Blätter sind wechselständig angeordnet.
Im April zeigen sich noch vor dem Laub die eingeschlechtlichen Blüten. Aus ihnen entwickeln sich die gelb-orangen Sanddornbeeren: Ovale, erbsengroße Früchte, die von Anfang August bis in die späten Herbsttage hinein geerntet werden können.
Der Sanddorn ist zweihäusig. Für eine Beerenernte braucht man neben weiblichen auch männliche Pflanzen.
Der Sanddorn ist wahrscheinlich aus Tibet vor rund 17000 Jahren über Russland nach Europa gekommen.
Einige seiner Volksnamen weisen auf das Verbreitungsgebiet hin: Er bevorzugt trockene, sandige Böden, beispielsweise Dünen und andere küstennahe Gebiete; auch Flussschotter wie im südlichen Rheintal, am Bodensee oder im Alpenvorland.
Wird er in Gärten und Plantagen kultiviert, gedeiht der Sanddorn nur an sandigen und zugleich sehr sonnigen Standorten.
Die Sanddornbeeren gelten als hervorragende natürliche Vitalstoff-Lieferanten, sind z.B. reich an Mineralstoffen und Vitaminen, Carotinoiden, Flavonoiden wie Quercetin und Kämpferol, Linolen- und Linolsäure. Zubereitungen mit Sanddornbeeren werden, vor allem wegen des hohen Vitamin C Gehalts, besonders gern in der kalten Jahreszeit zur Unterstützung der Vitaminversorgung genutzt.
Aufgrund der hohen Antioxidantien-Konzentration – Carotinoide und vor allem Vitamin C und Vitamin E, die zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress beitragen – wird Sanddornextrakt auch als natürliches Antioxidations- und Konservierungsmittel genutzt.
Das Sanddornöl enthält gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Phytosterole, Carotinoide und Flavonoide. Zubereitungen mit Sanddornöl werden sowohl innerlich z.B. zur Pflege der Schleimhäute als auch äußerlich zur Hautpflege angewandt.
Die Samenschalen des Sanddorns können Vitamin B12 in ähnlichen Mengen enthalten, wie man sie auch in Fleisch findet.
Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil der Sanddornbeere an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.
Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.