Xylitol – oft auch Xylit genannt – ist ein natürlicher Zuckerersatzstoff, der vor allem aus der Rinde mancher Bäume (z.B. Birke oder Buche) gewonnen werden kann.
Deshalb sind für Xylitol auch die Bezeichnungen Holzzucker oder Birkenzucker geläufig. Es ist herkömmlichem Zucker in Geschmack und Süße sehr ähnlich und bietet im Vergleich verschiedene Vorteile.
Entdeckt wurde Xylitol im Jahr 1890 von Emil Fischer und Rudolf Stahel (Universität Würzburg). Sie benannten den Zuckerersatzstoff nach dem altgriechischen Wort xylon, welches übersetzt „Holz“ bedeutet. Die Herstellung von Xylitol ist auch mit heutigen Möglichkeiten noch vergleichsweise aufwändig. Daher ist Birkenzucker auch ungefähr zehnmal so teuer wie herkömmlicher Zucker.
In mehreren Studien entdeckten Wissenschaftler der Universität Turku in den 1970er-Jahren die antikariogenen Eigenschaften von Xylitol. Karies entsteht, wenn sich in Zahnbelägen Bakterien ansiedeln. Diese wandeln Kohlenhydrate – insbesondere herkömmlichen Zucker – in Säuren um, welche den Zahnschmelz angreifen und dadurch mit der Zeit Karies verursachen.
Xylitol soll das Anhaften dieser Bakterien an Zahnbelägen verhindern und sogar die Wiederhärtung von bereits angegriffenem Zahnschmelz fördern. Dazu kann Birkenzucker diesen Bakterien nicht als Nahrung dienen, fördert also als Ersatz für Zucker deren „Verhungern“.
Wer unter Diabetes mellitus leidet, sollte auf die Menge der Kohlenhydrate (wie z.B. Zucker) in seinen Lebensmitteln achten. Entsprechend sind Speisen und Getränke mit viel Zucker für Diabetiker eher ungeeignet und treiben den Blutzuckerspiegel in unerwünschte Höhen.
Im Vergleich ist Xylitol für Diabetiker wesentlich leichter zu handhaben. Es beeinflusst den Blutzuckerspiegel zwar ebenfalls, aber wesentlich weniger als herkömmlicher Zucker. Deshalb werden viele Lebensmittel, die speziell für Diabetiker vermarktet werden, mit Xylitol gesüßt.
Während Xylitol für den Menschen Vorteile bringen kann, sollten einige Tiere keinesfalls mit Xylitol in Kontakt kommen. Gerade bei Hunden kann der Zuckerersatzstoff schon in kleineren Mengen zu Leberversagen und Gerinnungsstörungen führen. Beides kann ohne sofortige Behandlung durch den Tierarzt tödlich enden.
Darüber hinaus kann Xylitol zum Beispiel bei Hunden und Kaninchen die Insulinausschüttung stark ankurbeln und dadurch zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung führen. Katzen müssen diese Effekte nicht befürchten.
Im Gegenteil: Studien zufolge profitieren auch sie von den positiven Auswirkungen des Birkenzuckers auf die Mundgesundheit.
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