Sie wächst in der Erde und wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde zur Förderung der Frauengesundheit eingesetzt: die mexikanische Yamswurzel. Schon die amerikanischen Ureinwohner nutzten sie bei zahlreichen Frauenbeschwerden und inzwischen ist die Yamswurzel auch in Europa bekannt. Ihr Geheimnis ist der hohe Gehalt an Diosgenin, das eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Geschlechtshormon Progesteron besitzt.
Der Mexikanische Wild Yams (wissenschaftlicher Name: Dioscorea villosa) ist eine Kletterpflanze mit herzförmigen, meist grünen Blättern. Unterirdisch bildet der Yams einen braunen, länglichen Wurzelstock. Dieser Wurzelstock ist sowohl naturheilkundlich als auch kulinarisch der interessanteste Pflanzenteil. Hier konzentriert sich das besonders in der Frauenheilkunde relevante Diosgenin.
Dioskurides, der Namensgeber der Yamswurzel
Die Gattung der Yamswurzel erhielt ihren Namen Dioscorea nach dem griechischen Arzt und Heiler Dioskurides. Er lebte im ersten Jahrhundert nach Christus und gilt als wichtigster Heilkundiger seiner Zeit. Er verfasste das Lexikon De materia medica, in dem er rund 1.000 natürliche Heilmittel beschrieb. Die Yamswurzel war allerdings nicht darunter, denn in Europa waren die Fähigkeiten des Yams lange Zeit unbekannt.
Der Mexikanische Wild Yams ist in Nord- und Mittelamerika heimisch. Dort wird die Yamswurzel gekocht und wie Kartoffeln verzehrt. Beide Lebensmittel enthalten große Mengen Stärke. Auch geschmacklich erinnert die Yamswurzel an Kartoffeln oder Esskastanien. Übrigens: Das Wort „yam“ stammt aus dem westafrikanischen Raum. „Nyami“ bedeutet dort „zum Essen“.
In Afrika sind andere Arten der Yamswurzel verbreitet, die schließlich der gesamten Gattung ihren Namen gaben. Im Gegensatz zur Mexikanischen Yamswurzel enthalten die in Afrika und Asien heimischen Varianten nur wenig Diosgenin.
Progesteron zählt zu den wichtigsten Sexualhormonen im weiblichen Körper. Es wird vor allem in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus durch den Gelbkörper gebildet.
Es sorgt für einen regelmäßigen Zyklus und bereitet die Gebärmutter in der Phase nach dem Eisprung auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
Fehlt es dem Körper an diesem wichtigen Hormon, kann es bei Frauen zu verschiedensten Beschwerden kommen. Dazu zählen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Hitzewallungen und Zyklusprobleme.
Viele dieser Beschwerden können sich in den Wechseljahren verstärkt äußern. In dieser Zeit stellt sich der weibliche Hormonhaushalt um und die Produktion von Progesteron lässt deutlich nach.
Verhütung mit Yamswurzel?
Die ersten Anti-Baby-Pillen wurden tatsächlich auf der Basis von Yamswurzeln hergestellt. Das Diosgenin aus der Yamswurzel ließ sich im Labor zu Progesteron umwandeln. Das bedeutet jedoch nicht, dass Frauen dies Yamswurzel selbst als Verhütungsmittel nutzen können, auch wenn dies manchmal behauptet wird. Dem Körper fehlt das Enzym, um Diosgenin selbst umzuwandeln.
Es liegen keinerlei belastbare Studienergebnisse zur Verhütung mit Yamswurzel vor. Selbst Befürworter geben zu, dass die Sicherheit von Yams als Verhütungsmethode durch Stress, Alkohol, Rauchen oder andere Faktoren unseres Alltags sehr schnell eingeschränkt wird.
Viele Beschwerden der Wechseljahre entstehen nicht nur durch die abnehmende Produktion von Progesteron. Auch die Östrogenproduktion lässt mit den Wechseljahren nach, aber nicht in der gleichen Geschwindigkeit.
Dadurch kommt es zu einem Missverhältnis zwischen den beiden Geschlechtshormonen. Unter Umständen muss der Körper also damit umgehen, dass er über wesentlich mehr Östrogen als Progesteron verfügt. Ein Ungleichgewicht, welches die typischen Befindlichkeitsstörungen hervorrufen kann, bei denen die Yamswurzel zum Einsatz kommt.
Das in der Yamswurzel enthaltene Diosgenin wird häufig als „natürliches Progesteron“ bezeichnet. Genau genommen ist es eine Vorstufe des wichtigen Geschlechtshormons.
Auch wenn das Diosgenin aus der Yamswurzel im Körper nicht in Progesteron umgewandelt werden kann, scheint es in vielen Fällen ähnlich zu arbeiten.
Dadurch kann Yams einen mildernden Einfluss auf typische Beschwerden der Wechseljahre wie Reizbarkeit und Ruhelosigkeit ausüben.
Auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) oder bei Zyklusunregelmäßigkeiten kann die Yamswurzel eine wirkungsvolle Unterstützung sein. Hier wird sie nur in der 2. Zyklushälfte verzehrt.
Bei Männern ist meistens Testosteron das Sexualhormon, das im Vordergrund steht. Trotzdem produziert auch der männliche Körper Östrogen und Progesteron, auch wenn die benötigten Mengen geringer sind. Befindlichkeitsprobleme, die dem weiblichen PMS ähneln, kommen bei Männern nicht vor.
Auch die altersbedingte hormonelle Umstellung erfolgt bei Männern langsamer als bei Frauen. Deshalb kommt es auch seltener zu Problemen, die den weiblichen Wechseljahrsbeschwerden ähneln.
Dennoch ist eine Östrogendominanz auch bei Männern möglich und kann zu Problemen wie vermindertem Bartwuchs, Ruhelosigkeit, Stimmungsschwankungen oder sexueller Unlust führen.
Wie bei Frauen kann das Diosgenin aus der Yamswurzel hier für mehr Ausgleich sorgen.Auch eine gesunde Prostatafunktion oder bei hormonell bedingtem Haarausfall können durch die Yamswurzel unterstützt werden.
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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