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Artischocke

8. Okt. 2015

Artischocke - Botanik und Wirkung
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Etymologie und Geschichtliches

Die Artischocke war bereits im alten Ägypten als Delikatesse und auch schon als Arzneipflanze bekannt. Auch bei den antiken Griechen und Römern war sie wichtiger Bestandteil großer Festmahle, da man ihre verdauungsfördernde Wirkung schätzte. 

Anfang des 15. Jahrhunderts setzte die im Mittelmeerraum heimische Pflanze ihren Siegeszug in Spanien, Frankreich, Großbritannien und im 19. Jhd. auch in den USA fort. Heute hat sie ihren festen Platz in der gehobenen Küche und ist aus der Medizin nicht mehr wegzudenken, 2003 wurde sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Wissenschaftlicher Name: Cynara Scolymus

"Artischocke" leitet sich aus dem Iberisch-Arabischen ab. Aus al-harsuf machten die Spanier alcachofa, die deutsche und englische Bezeichnung (artichoke) geht darauf zurück. Ganz selten findet sich im Deutschen der Begriff „Erdschocke“.

Botanik der Artischocke

 Die Artischocke gehört zu Gattung der Korbblütler. Charakteristisch sind ihre bis zu 2 Meter hohen Stängel und zartlila Blütenstände. Die dornigen, breiten Laubblätter sind an der Unterseite graufilzig behaart.

Vorkommen / Verbreitung

Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wird die frostempfindliche, mehrjährige Pflanze heute auch in USA, Argentinien und für medizinische Zwecke sogar in Deutschland kultiviert. 

Inhaltsstoffe und deren potentielle Wirkung

In der Artischocke und in ihrem Extrakt sind Cynarin und Luteolin enthalten. Diese Bitterstoffe besitzen appetitanregende Eigenschaften, bringen die Leber- und die Gallensäfte in Bewegung und sind hilfreich bei Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden.

Klinische Studien belegen, dass durch die Einnahme von Artischockenextrakten die Blutfettwerte, besonders das Gesamtcholesterin und die Triglyceride positiv beeinflusst werden. Speziell das Verhältnis des „schlechten“ LDL-Cholesterin zum „guten“ HDL-Cholesterin verbessert sich bei regelmäßigem Verzehr.

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der Artischocke

Die folgenden Werte geben den ungefähren durchschnittlichen Nährstoffgehalt in 100 Gramm essbarem Anteil der Artischocke an. "0" kann dabei bedeuten, dass keine Daten verfügbar oder die Mengen vernachlässigbar gering sind.

Die tatsächlichen Werte können je nach Jahreszeit, Herkunft, Transport, Lagerung, Zubereitung u.a.m. abweichen.

Vitamin A in μg17
Vitamin B1 (Thiamin) in mg0,14
Vitamin B2 (Riboflavin) in mg0,01
Vitamin B3 (Niacin) in mg0,9
Vitamin B5 (Pantothensäure) in mg0,3
Vitamin B6 (Pyridoxin) in mg0,1
Vitamin B7 (Biotin) in μg4,1
Vitamin B9 (Folsäure) in μg68
Vitamin B12 (Cobalamin) in μg0
Vitamin C in mg8
Vitamin D in μg0
Vitamin E in mg0,2
Vitamin K in μg0

 

Calcium in mg53
Chrom in μg0
Eisen in mg1,5
Fluor in mg0,05
Jod in μg4
Kalium in mg350
Kupfer in mg0,32
Magnesium in mg26
Mangan in mg0,38
Natrium in mg47
Phosphor in mg130
Selen in μg1
Zink in mg0,47

 

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Genutzte Pflanzenteile

Als Feinschmeckergemüse werden besonders die ganz zarten Blütenknospen am Stiel und die fleischigen Teile der Blütenstände kurz vor dem Aufblühen verwendet, die sog Artischockenherzen und -böden.

Medizinisch interessant sind die Blätter der Blattrosetten und ebenfalls die Blütenknospen, die frisch oder getrocknet zu Extrakten und Säften verarbeitet werden.

Bekannt ist auch der Aperitiv Cynar, ein alkoholischer Auszug daraus.

Hinweise

"Menschen, die auf Artischocke und andere Korbblütler allergisch reagieren, dürfen Artischocken-Extrakte nicht einnehmen. Wer an Gallensteinen oder an einem Verschluss der Gallenwege leidet, sollte auf Artischocke ebenfalls verzichten." (apotheken-umschau.de)

Allgemeines

Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.

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Bild: © Stéphane BOUILLAND/Fotolia



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