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Inhaltsverzeichnis
Seinen Namen erhielt das Mutterkraut vermutlich wegen angeblich positiver Auswirkungen auf den Geburtsvorgang: Es soll die Wehen erleichtern und die Tätigkeit der Gebärmutter anregen. Heute werden Schwangere vor der Anwendung gewarnt (siehe "Hinweise").
Die Pflanze hat zahlreiche volkstümliche Namen: Sie wird z.B. Falsche Kamille, Sonnenauge, Jungfernkraut oder Fieberkraut genannt.
Auch im Englischen bezieht sich der Name auf die fiebersenkenden Eigenschaften – das Mutterkraut heißt dort „Feverfew“.
Wissenschaftlicher Name: Tanacetum parthenium
Bereits seit der Antike wird die Heilpflanze u.a. gegen Kopfschmerzen und Migräne sowie gegen Geburtsschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Fieber eingesetzt. Das Mutterkraut ist mit der Kamille verwandt und ähnelt ihr auch im Aussehen stark.
Mutterkraut erreichte weitere Bekanntheit durch Hildegard von Bingen, die auf die Wirkung gegen Regel- und Bauchschmerzen vertraute. Im 18. Jahrhundert attestierte der englische Arzt John Hill dem Mutterkraut die größte Wirkung gegen Kopfschmerzen, die es bis dahin gegeben hatte. Auch heute wird Mutterkraut noch wegen seines entspannenden Effekts auf Nerven und Muskeln sowie auf Kopfschmerzen geschätzt.
Das Mutterkraut zählt zur Familie der Korbblütler und wird 30 bis 80 Zentimeter hoch. Der Trieb aus dem Wurzelstock verzweigt sich in mehrere Stängel mit hellgrünen Blättern.
Die Blütezeit des Mutterkrauts ist von Juni bis August. Dann trägt die Pflanze Blüten aus weißen Zungenblüten mit drei Zähnchen, einer gelben Blütenscheibe und mehreren Röhrenblüten.
Mutterkraut kommt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet und Westasien. Seit dem Mittelalter ist die Pflanze in Europa verbreitet. Man findet Mutterkraut oft in Gärten, aber auch am Wegesrand.
Mutterkraut wird in der Naturheilkunde sowohl zur Vorbeugung von Migräne als auch zur Unterstützung in Akutsituationen eingesetzt.
Als wichtigster Inhaltsstoff gegen Kopfschmerzen und Migräne gilt Parthenolid, denn es soll die Freisetzung des Botenstoffs Serotonin reduzieren können. Serotonin ist mitverantwortlich für Migräneanfälle.
Außerdem sind in Mutterkraut ätherische Öle enthalten, so z.B. Kampfer. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, die oft gegen Krämpfe eingesetzt werden.
Das gesamte Kraut – also Stängel, Blüten und Blätter – wird als Naturheilmittel genutzt. Das Mutterkraut kann zu Tee, Tinkturen, Salben, Kapseln oder anderen Präparaten verarbeitet werden.
Auch das rohe Blatt des Mutterkrauts ist essbar, zum Beispiel als Brotbelag. Es sollte jedoch ohne Zweifel feststehen, dass es sich tatsächlich um Mutterkraut handelt.
Bei Menschen, die eine Allergie auf Korbblütler haben, können allergische Reaktionen auftreten.
"Schwangere und Stillende sollten Mutterkraut nicht anwenden." (apotheken-umschau.de)
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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