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Der Gattungsname leitet sich vom Spanischen 'vainilla' her. 'Vainilla' ist ein Diminutiv zu vaina “Messer, Degenscheide; Samenhülse, Schote, Kapselfrucht” und bezieht sich auf die bis zu 20 cm langen Kapselfrüchte der Pflanze. Die Artenbezeichnung 'planifolius' bedeutet 'flachblättrig' nach den flachen Laubblattspreiten.
Wissenschaftlicher Name: Vanilla planifolia Jacks. ex Andrews, auch aus V. tahitensis (Südpazifik) und V. pompona (Karibik, Zentral- und Südamerika).
Volkstümliche Namen: Vanille, Bourbon-Vanille.
Der spanische Eroberer Cortez brachte die Vanille - wie übrigens auch die Schokolade - im 16. Jahrhundert nach Europa. Anfang des 19. Jahrhundert gelangen erste Züchtungsversuche außerhalb Zentralamerikas, nachdem der belgische Botaniker Morren eine Methode zur künstlichen Befruchtung der Pflanzen entwickelt hatte. Diese Methode war allerdings zu aufwändig. Erst durch die Entdeckung der manuellen Bestäubung im 19. Jahrhundert war kommerzielle Kultivierung möglich.
Wegen des hohen Anteils an Handarbeit bei der Produktion zählt Vanille - gleich nach Saffran - noch immer zu den kostbarsten Gewürzen.
Kletterpflanze. Blätter fast zweizeilig angeordnet, einer rankenden Luftwurzel gegenüberstehend, kurz gestielt, länglich oval, parallelnervig, Blätter und Stängel fleischig. Blüten traubig angeordnet, Blütenblätter bis 8 cm lang, gelblich-grün, das obere röhrenförmig, häufig mit einem rostbraunen Fleck an der Unterlippe, die übrigen nur am Grunde verwachsen, Fruchtknoten aus 3 verwachsenen Fruchtblättern hervorgehend, unterständig. Frucht eine 16 bis 20 cm lange Kapsel, bei Reife gelb. Samen viele, sehr klein.
Zur Gattung gehören ca. 100 Arten, die in tropischen und warmen Regionen zuhause sind, davon über 30 kultiviert, V. planifolia insbesondere im tropischen Südamerika. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts auf Betreiben französischer Unternehmer eine weiträumige Kultivierung in La Reunion, Madagaskar und den Komoren einsetzte.
Hauptkomponente, und für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich ist das Vanillin (4-hydroxy-3-methoxybenzaldehyde). Zudem ist Piperonal (Heliotropin) im ätherischen Öl enthalten. Vanillin wurde erstmals 1858 von Gobley isoliert. Später wurde es auch aus Kiefernharz gewonnen und schließlich synthetisiert. Vanille Essenz wird häufig mit synthetischem Vanillin hergestellt.
Es konnte gezeigt werden, dass Vanille eine Gruppe körpereigener Stoffe beeinflusst, die das Herz-Kreislaufsystem anregen. Zu diesen gehört beispielsweise auch das Adrenalin. Insofern ist der Vanille eine leicht süchtig-machende Wirkung zuzuschreiben. Auch wurde ein Einfluss auf das Verhalten von Bakterien hinsichtlich ihrer Wahrnehmung des körpereigenen Abwehrsystems nachgewiesen.
Historisch werden ihr eine magenstärkende Kraft und eine hilfreiche Wirkung bei Monatsbeschwerden und Geburt zugeschrieben. Im 18. Jahrhundert wird die Vanillefrucht in die Arzneibücher aufgenommen.
Kapsel und Samen. Die historischen Anwendungen der Vanille sind wissenschaftlich nicht belegt. Das ätherische Öl der Vanille findet in der Aromatherapie, zur Herstellung von Parfüm und natürlich als Aroma in Lebensmitteln Verwendung.
Vanille wird seit dem 17. Jahrhundert als Zusatz zur Schokoladenherstellung benutzt.
Obgleich Vanille aus verschiedenen Arten gewonnen wird, ist die Bourbon-Vanille aus V. planifolia (Bourbon ist der historische Name für die Insel La Reunion) am bekanntesten.
Vom Verzehr oder der Anwendung selbst gesammelter oder angebauter Pflanzen, die man nicht oder nicht ausreichend kennt, oder Zubereitungen daraus, ist grundsätzlich abzuraten. Selbst Pflanzen, die im Allgemeinen als genießbar und ungefährlich gelten, können bei entsprechender Dosierung oder bei Schadstoffbelastung, durch die Zubereitung oder beispielsweise bei Allergien schädlich wirken. Oft besteht auch Verwechslungsgefahr mit ungenießbaren und gefährlichen Pflanzen. Holen Sie stets professionellen Rat von einer Fachperson, einem Arzt oder Apotheker ein.
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Bild: © Malcolm Manners/Wikipedia