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Inhaltsverzeichnis
Unter der Bezeichnung Naturheilkunde versammeln sich die verschiedensten Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung oder –vorbeugung, welche die Selbstheilungskräfte des Körpers mit den Mitteln der Natur anregen wollen.
Zu diesen Naturheilverfahren gehören klassischerweise der Einsatz von Pflanzenstoffen, Wasseranwendungen, Bewegungstherapie, Ernährungsberatung und eine Strukturierung der Lebensführung.
Inzwischen werden unter dem Begriff Naturheilkunde auch verschiedene alternativmedizinische Verfahren gefasst, die sich teilweise Mitteln der Naturheilkunde bedienen. Dazu gehören unter anderem der Ayurveda, die Traditionelle Chinesische Medizin und die Bachblütentherapie.
Die Naturheilkunde folgt häufig einem ganzheitlichen Ansatz und versucht, den gesamten Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die antike Medizin sah die Natur als heilende Kraft an. Es galt der Grundsatz: „Der Arzt behandelt, die Natur heilt.“ Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff Naturheilkunde in verschiedenen Büchern erwähnt und mit Leben gefüllt. Ein bedeutender Ansatz war die Therapie durch den Einsatz von Wasser, wie sie zum Beispiel durch die Kneippkur populär gemacht wurde.
Die ursprüngliche Ablehnung aller Medikamente durch die Naturheilkunde weichte nach und nach auf. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Popularität von Naturheilverfahren zunächst an, doch verschiedene Errungenschaften der klassischen Medizin drängten sie bald in den Hintergrund. Erst im späten 20. Jahrhundert erfolgte eine Rückbesinnung auf die Möglichkeiten der Natur.
Professionelle Naturheilkundige gehen in der Regel dem Beruf des Heilpraktikers nach. Diese Berufsbezeichnung ist für Menschen reserviert, welche die Heilkunde ausüben, ohne dabei als Arzt oder Psychotherapeut approbiert zu sein.
Für die Ausübung des Heilpraktiker-Berufs ist eine staatliche Erlaubnis notwendig. Hierfür muss der Heilpraktiker ein Alter von mindestens 25 Jahren, einen Schulabschluss sowie die gesundheitliche und sittliche Eignung nachweisen.
Außerdem muss er in einer mündlichen und schriftlichen Prüfung seine Kenntnisse in Bereichen wie Diagnostik, Anatomie, Versorgung von Notfällen, Gesetzeskunde und Hygiene nachweisen. Aktuell sind in Deutschland ca. 43.000 Heilpraktiker tätig.
Interessenten haben die Möglichkeit, sich an einer spezialisierten Schule zum Heilpraktiker aus- oder weiterbilden zu lassen. Je nach Anbieter und nach den Vorkenntnissen des Teilnehmers findet die Ausbildung in Voll- oder Teilzeit statt und dauert bis zu drei Jahre.
In den umfangreicheren Varianten der Ausbildung werden nicht nur Themen der staatlichen Prüfung behandelt, sondern auch ein breites Fachwissen aus dem Bereich der Naturheilkunde vermittelt. Die Ausbildung endet mit einer Prüfung, durch die der Erfolg der Ausbildung dokumentiert wird. Diese Prüfung ist kein Ersatz für die staatliche Prüfung, die zur Berufsausübung berechtigt.
Umgekehrt ist eine abgeschlossene Heilpraktiker-Ausbildung keine Voraussetzung, um an der staatlichen Prüfung teilzunehmen und zur Ausübung des Heilpraktiker-Berufs zugelassen zu werden.
© Bilder: Bärbel Drexel GmbH – Jutta Miller-Nowikow | Björn Wylezich – Fotolia
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