Parabene sind chemische Verbindungen, die Mikroben und Bakterien abtöten und deshalb in manchen Kosmetikprodukten (z.B. in Cremes, Make up, Deodorants, Shampoos und Enthaarungsmitteln) und Lebensmitteln als preiswerte Konservierungsstoffe verwendet werden.
Verschiedene Studien und Artikel in der Presse haben den Verdacht geäußert, dass Parabene negative Auswirkungen auf die Gesundheit besitzen.
Deshalb sind diese Konservierungsstoffe in den letzten Jahren verstärkt in die Kritik geraten. Darauf hat die Kosmetikindustrie teilweise reagiert und inzwischen auch verschiedene Kosmetikprodukte auf den Markt gebracht, die als frei von Parabenen beworben werden.
Kosmetik ist insgesamt recht anfällig für Mikroben und Bakterien. Sie steht meistens im feuchten und warmen Badezimmer und wird jeden Tag geöffnet und wieder geschlossen. Gerade Cremes werden oft mit den Fingern entnommen, einem Körperteil, das besonders häufig mit Bakterien in Kontakt gerät. Trotzdem soll Kosmetik auch nach der Öffnung noch Monate halten. Wird verdorbene Creme angewendet, drohen Hautschäden und Infektionen. Deshalb werden einigen Kosmetikprodukten Parabene zugesetzt. Diese bekämpfen Mikroben und Bakterien und machen die Kosmetik länger haltbar.
Verschiedene Studien und Pressemeldungen bringen Parabene mit schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung. Eine Studie aus England hielt es für möglich, dass Parabene Brustkrebs auslösen. Diese Studie wurde später für ihre Methode kritisiert und das Bundesinstitut für Risikobewertung wies ausdrücklich darauf hin, dass die Studie nicht aussagekräftig genug sei, um daraus einen Schluss auf den Zusammenhang zwischen Parabenen und Brustkrebs zu ziehen.
Auch als Auslöser von allergischen Reaktionen standen Parabene in der Kritik. Tatsächlich schließt auch der Informationsverbund dermatologischer Kliniken allergische Reaktionen nicht vollständig aus, hält sie aber für äußerst selten.
Nicht zuletzt ist der Einfluss von Parabenen auf den Hormonhaushalt umstritten. Parabene sind dem weiblichen Hormon Östrogen strukturell ähnlich und können dadurch das Hormongleichgewicht stören. Es ist unklar, ob die Konzentration der Parabene in Kosmetikprodukten allein ausreicht, um einen hormonähnlichen Effekt auszulösen. Allerdings ist der Körper häufig auch aus anderen Quellen Inhaltsstoffen mit ähnlicher Wirkung ausgesetzt.
Es existieren verschiedene Parabene, deren Schädlichkeit auch unterschiedlich bewertet wird. Beispielsweise wurden in Dänemark schon vor Jahren Propylparaben und Butylparaben in Kinderkosmetik verboten. Seit 2015 gilt dieses Verbot EU-weit, allerdings nur für Babycremes, die vor einem wunden Po schützen sollen.
Andere Parabene werden offiziell als unbedenklich eingeschätzt, solange ihre Konzentration nicht die vorgegebenen Grenzwerte überschreitet.
Die widersprüchlichen Aussagen und die zum Teil unklare Forschungslage haben zur Verunsicherung der Verbraucher beigetragen.
Deshalb wird inzwischen Vieles im Bereich der Kosmetik als „ohne Parabene“ beworben, da diese durch andere Stoffe ersetzt wurden. Allerdings sind manche dieser synthetischen Konservierungsmittel ähnlich umstritten oder sogar noch bedenklicher als die Parabene selbst. Naturkosmetik, die konsequent auf chemische Zusatzstoffe verzichtet, ist allerdings frei von Parabenen und vergleichbaren problematischen Inhaltsstoffen.
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