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Inhaltsverzeichnis
Mit einem Kratzen im Hals fängt es meistens an. Schon kurze Zeit später können Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit folgen und die Erkältung hat uns voll erwischt. Zwei bis vier Erkältungen pro Jahr sind bei Erwachsenen keine Seltenheit – gerade in Herbst und Winter steigt das Risiko.
Wandlungsfähige Erkältungsviren
Erkältungen sind vor allem deshalb eine solche Herausforderung für unser Immunsystem, weil sie häufig ihre Gestalt ändern. Jedes Jahr treten 15 bis 20 neue Virentypen auf, die vom Immunsystem nicht als „Nachfolger“ bekannter Viren erkannt werden.
So müssen die Abwehrkräfte bei jedem Erkältungsvirus aufs Neue die richtige Abwehrreaktion finden und auch ein wirksamer Impfschutz ist nicht möglich. Nur ein starkes Immunsystem kann sich gegen die wandlungsfähigen Viren effektiv verteidigen.
Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion (zum Beispiel durch Anhusten oder -niesen) oder durch Schmierinfektion (zum Beispiel Übertragung der Erreger über Türgriffe oder Hände schütteln), also durch den direkten Kontakt mit ausgehusteten Erregern. Entweder werden sie eingeatmet oder gelangen über die Hände an die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen und dadurch in den Körper.
Das kann natürlich in jeder Jahreszeit geschehen, doch in der kalten Jahreszeit hält man sich häufiger in geschlossenen Räumen auf, wo sich die Viren leichter verbreiten können als im Freien. Außerdem ist unser Immunsystem durch die kalten, feuchten Tage ohnehin schon schwer gefordert.
Mit einem starken Immunsystem können Sie Herbst und Winter unbeschwert genießen und womöglich auch der einen oder anderen Erkältung aus dem Weg gehen. Doch um alles geben zu können, brauchen die körpereigenen Abwehrkräfte Ihre Unterstützung.
Die Natur kennt viele hilfreiche Unterstützer für Ihr Immunsystem. Echinacea war schon bei den Ureinwohnern Nordamerikas ein traditionelles Mittel bei Husten und Halsschmerzen. Auch heute ist sie in der Naturheilkunde für ihre immunstimulierenden Eigenschaften bekannt. Holunder ist reich an den wichtigen „Erkältungs-Nährstoffen“ Vitamin C und Zink, die zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen. Auch Ginseng trägt zur allgemeinen Kräftigung des Organismus bei und bietet Unterstützung für Ihre Abwehrkräfte. So sind Sie nicht nur in der Erkältungszeit gerüstet.
Austern gelten als das Lebensmittel mit dem höchsten Zinkgehalt, tauchen auf unserem Speiseplan aber vergleichsweise selten auf. Wesentlich gängigere Zinklieferanten sind z.B. Rindfleisch und Leber, Käsesorten wie Gouda oder Edamer, Erdnüsse und Linsen.
Auch mit dem stärksten Immunsystem fällt es schwer, jeder Erkältung aus dem Weg zu gehen. Bei schweren, lange anhaltenden oder ungewöhnlichen Symptomen (zum Beispiel hohes Fieber von mehr als drei Tagen Dauer), ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Womöglich handelt es sich gar nicht um eine Erkältung, sondern um eine schwerwiegendere Erkrankung. Bei einem leichteren Verlauf schwören viele Erkältete auf die verschiedensten Hausmittel. In unterschiedlichen Ländern werden dabei auch höchst unterschiedliche Maßnahmen ergriffen.
In China trinkt man zur Stärkung der Abwehrkräfte oder bei einer sich anbahnenden Erkältung eine Tasse heißen Ingwertee.
Einfach pro Tasse ein walnussgroßes Stück frischen Ingwer reiben und mit heißem Wasser oder Schwarztee übergießen, mit Honig süßen, fertig.
In Schweden – und nicht nur dort – kennt man Meerrettich als Schleimlöser. Dafür übergießt man einen Teelöffel frisch geriebenen Meerrettich mit einer Tasse heißem Wasser. Nach zehn Minuten abseihen und lauwarm trinken.
Auch frisch auf dem Butterbrot befreit der Meerrettich prima verstopfte Nasen.
Bei hartnäckigem Husten setzt man in Kroatien auf einen Zwiebelsud. Eine klein gehackte Zwiebel mit einer Tasse Wasser im Topf zehn Minuten zugedeckt köcheln lassen. Danach abseihen und mit Honig süßen.
Die Inhaltsstoffe sind entzündungshemmend und schleimlösend.
Der gesamte nordafrikanische Raum – aber insbesondere Marokko – kennt seit Tausenden von Jahren die Schutzfunktion des Granatapfels vor Erkältungsviren und Bakterien.
Er kann aber auch bei einer bereits ausgebrochenen Erkältung als Extrakt oder Obst zum Einsatz kommen und die Abheilung unterstützen.
Ein Gurgelwasser aus Myrrhe-Tinktur wird in Ägypten oft schon beim ersten Kratzen im Hals eingesetzt und soll desinfizierend und entzündungshemmend wirken.
Geben Sie einfach ein paar Tropfen in ein halbes Glas lauwarmes Wasser und gurgeln Sie damit mehrmals täglich.
Das Wort Joghurt stammt ursprünglich aus dem Türkischen und auch heute sind Joghurtprodukte in der Türkei sehr beliebt. Der regelmäßige Verzehr von Joghurt unterstützt die Ansiedlung von positiven Darmbakterien.
Da 80 % des Immunsystems im Darm sitzen, ist ein intaktes Darmmilieu für die Erkältungsabwehr äußerst wichtig.
Es ist immer eine gute Idee, seinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Wenn eine Erkältung von Fieber begleitet wird, verliert der Körper durch das Schwitzen zusätzliche Flüssigkeit. Diesen Verlust können Sie ausgleichen, indem Sie viel trinken.
Gerade Tees aus verschiedenen Kräutern können Sie ganz besonders unterstützen. Holunderblüten-Tee soll das „Ausschwitzen“ der Infektion fördern. In jedem Fall sollten Sie bei Erkältungen eines beachten: kein Alkohol!
Natürlich muss man sich nicht unbedingt in die Ferne orientieren, um Hausmittel gegen die Erkältung zu finden. Auch in Deutschland sind verschiedene Tricks bekannt, die Ihnen bei einer Erkältung helfen sollen.
Halswickel mit Quark sollen Halsschmerzen lindern, während Wickel mit heißen Kartoffeln bei Heiserkeit und Kratzen im Hals helfen sollen. Feuchte Essigwickel um die Waden werden bei Fieber empfohlen. Am besten verwenden Sie hier Apfelessig. Ein feuchter Brustwickel soll die Bronchien entlasten und dadurch bei Husten helfen. Vorsicht: Auf heiße Wickel sollten Sie bei Fieber verzichten. Zudem sollten Sie die Wickel nur so lange verwenden, wie sie Ihnen angenehm sind.
Viele ätherische Öle können sich lindernd auf Erkältungsbeschwerden auswirken. Dafür können Sie die Öle entweder in einem warmen Erkältungsbad oder zum Inhalieren verwenden. Eukalyptus und Menthol können Ihnen dabei helfen, wieder frei durchzuatmen und Thymian kann entkrampfend wirken. Die Behandlung mit ätherischen Ölen ist nur für Erwachsene und Jugendliche geeignet, nicht für Kinder unter sechs Jahren.
Ein Erkältungsbad nehmen Sie am besten bei den ersten Symptomen und nicht erst, wenn Sie schon unter starkem Husten oder Schnupfen leiden. Bei Fieber kann sich ein Erkältungsbad sogar belastend auswirken. Ein gutes Erkältungsbad hat eine Wassertemperatur von ungefähr 38 Grad und dauert 10 bis 20 Minuten. Danach sollten Sie Ihrem Kreislauf ein bis zwei Stunden Ruhe gönnen.
Für ein Vollbad 5-15 Tropfen des ätherischen Öls in einen Emulgator (Milch, Sahne, Molke, Buttermilch) oder Ur-Kristallsalz geben und dem Wasser zusetzen. Für ein Sitzbad 3-5 Tropfen.
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