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Inhaltsverzeichnis
Wissen Sie, woher die Redensart kommt, dass jemand „sauer ist“ oder „angesäuert reagiert“?
Schließlich ist sauer eine Geschmacksrichtung, die wir in vielen Fällen sogar genießen, zum Beispiel bei Zitronen oder bei Sauerkraut. Ungünstig – und darauf lässt sich wohl auch die Redewendung zurückführen – ist es dagegen, wenn der Körper „sauer“ ist. Das bedeutet nämlich, dass sich der Säure-Basen-Haushalt nicht im Gleichgewicht befindet.
Dies geschieht schneller, als man denkt: Viele beliebte Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, viele Milchprodukte, Süßigkeiten oder Kaffee werden sauer verstoffwechselt und verschieben den pH-Wert der Körperflüssigkeiten in den Bereich der Säuren. Auch Stress und andere Umweltfaktoren begünstigen eine Übersäuerung.
Der Säure-Basen-Haushalt ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe an Regelmechanismen, die den Ablauf der Stoffwechselvorgänge im Körper aufrechterhalten. Notwendig ist dazu ein pH-Wert im Blut von 7,4 (+/- 0,05).
Regulierend in diesem Prozess wirken die Puffereigenschaften des Blutes und der Gewebe, der Gasaustausch in der Lunge und die Ausscheidungswege über Niere und Haut mit. Störungen in diesem Säure-Basen-Gefüge können zu einer Übersäuerung oder seltener zu einer Untersäuerung führen und ernsthafte Beeinträchtigungen der Gesundheit nach sich ziehen.
Eine schleichende Übersäuerung führt dazu, dass sich das Fließverhalten des Blutes ändert und dabei die roten Blutkörperchen aneinander kleben. Dies kann Folgen in den verschiedensten Organen und Körperregionen nach sich ziehen:
Jede Körperflüssigkeit hat einen bestimmten pH-Wert. Die pH-Skala kann den Grad oder die Stärke einer Säure oder Base messen. Je niedriger der pH-Wert, desto saurer, je höher der pH-Wert, desto basischer ist das Milieu. Säuren spielen in unserem Körper eine wichtige Rolle, z.B. als Verdauungssäfte oder in Form von Kohlensäure, die bei der Zellatmung entsteht und mit jedem Atemzug unseren Körper verlässt.
Basen treten vor allem in wässrigen Lösungen auf und werden dann Laugen genannt. Vor allem mineralische Stoffe wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium liegen so vor. Unser Stoffwechsel produziert ständig Säuren, die mit Basen neutralisiert und ausgeschieden werden. Sind nicht mehr ausreichend Basen hierfür vorhanden, gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Säuren werden dann im Bindegewebe, in Muskeln und Gelenken eingelagert.
Problemlos messbar sind die Werte von Speichel und Urin. Entsprechende Teststreifen sind in der Apotheke erhältlich.
Während der pH-Wert des Urins je nach Tageszeit und Leistung der Nieren stark unterschiedlich sein kann, ist der pH-Wert des Speichels vergleichsweise konstant. Dadurch ist es bei der Messung über den Speichel leichter, aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
Wichtig: Sie sollten vor dem Test mindestens zwei Stunden lang nichts gegessen haben. Am besten überprüfen Sie den pH-Wert des Speichels direkt nach dem Aufstehen. Hier ist ein Wert von ungefähr 7,0 normal. Werte unterhalb von 6,5 werden als Zeichen für eine Übersäuerung angesehen. In diesem Fall sollten Sie dringend etwas für Ihren Säure-Basen-Haushalt tun.
In unserem Organismus müssen die sauren und basischen Substanzen als Gegenspieler im Gleichgewicht sein. Es gibt Nahrungsmittel, die während des Verdauungsprozesses viel Säure im Körper bilden, und solche, die davon wenig produzieren. Leider kann der Körper das Zuviel an Säuren nicht einfach so wieder ausscheiden. Deshalb ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten. Dabei spielt es nicht nur eine große Rolle, WAS wir essen, sondern auch, WIE wir essen. Häufig wird zu schnell, zu viel, zu oft, zu spät oder ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr gegessen.
Laut Ernährungsexperten sollen 80 % der Ernährung aus basischen oder neutralen Lebensmitteln bestehen und nur 20 % aus sauren oder säuernden Lebensmitteln.
Unser Tipp: Es muss nicht immer Zucker sein: Verschiedene basische Lebensmittel wie reifes Obst, Rosinen, Mandeln und ungeschwefelte Trockenfrüchte (z.B. Datteln und Feigen) sind eine gute Alternative für den süßen Hunger.
Auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt gibt es noch weitere wichtige Helfer: Bewegung und moderater Sport können Sie dabei unterstützen, Säuren abzubauen. Dabei kommt es aber auf das rechte Maß an: Ein zu intensives Training bewirkt eher einen Überschuss an Säuren. Versuchen Sie auch, übermäßigen Stress durch Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen zu kompensieren.
Die ausführliche Lebensmittelliste zum Säure-Basen-Haushalt können Sie hier als 6-seitige Broschüre "Basische und saure Lebensmittel" im PDF Forrmat kostenlos downloaden.
Eine Auswahl basischer Rezepte können Sie hier ebenfalls kostenlos als PDF downloaden.
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