Sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen: Der Körper nimmt ständig Informationen auf. Damit diese Informationen verarbeitet werden können und Reaktionen auslösen, ist unser Körper von Nerven durchzogen. Das periphere Nervensystem verteilt sich fast über den gesamten Körper und leitet Informationen an das zentrale Nervensystem in Gehirn und Rückenmark weiter.
Äußere Einflüsse, zum Beispiel eine Berührung auf der Haut, werden von den Nervenzellen als Information registriert. Die Verarbeitung der Information innerhalb einer Nervenzelle erfolgt als elektrisches Signal.
An den Synapsen wird die Information auf chemische Botenstoffe übertragen, welche die minimale Distanz zwischen den Nervenzellen überwinden können. Innerhalb der nächsten Zelle wird die Information wieder als elektrisches Signal verarbeitet.
Nicht überall im Körper verlaufen Nerven: Zum Beispiel sind unsere Haare, Finger- und Fußnägel nicht von Nerven durchzogen. Deshalb tut es auch nicht weh, wenn wir sie abschneiden. Im äußeren Zahnschmelz verlaufen ebenfalls keine Nerven.
So führt auch Karies zunächst nicht zu Zahnschmerzen, bis die unteren Schichten des Zahns angegriffen sind.
Nicht immer funktioniert die Signalübertragung zwischen den einzelnen Nerven problemlos. Werden die Informationen nicht einwandfrei weitergeleitet, kann es zu Missempfindungen oder einem Gefühl der Taubheit im betroffenen Bereich kommen.
Nährstoffversorgung unterbrochen
Kurzfristig kennt jeder das Gefühl „eingeschlafener Füße“: Die Nerven in den Füßen werden durch eine ungünstige Haltung kurzfristig nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dadurch funktioniert auch die Reizweiterleitung nicht mehr ohne Probleme. Sobald die ungünstige Haltung behoben wird, kommt auch die Funktion der Nerven schnell wieder zurück.
Vielfältige Ursachen und Folgen
Allerdings können Probleme mit der Reizweiterleitung auch aus anderen Gründen entstehen und dann länger anhalten. Verletzungen oder Krankheiten (wie z.B. Diabetes) können dafür verantwortlich sein, aber auch ein Mangel an B-Vitaminen.
Die Begleiterscheinungen im betroffenen Bereich variieren mit der genauen Ausprägung der Probleme. Beispiele sind ein kribbelndes oder brennendes Gefühl, verminderte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen oder Berührungen oder gar ein Gefühl der Taubheit.
Der Mensch besitzt rund 100 Milliarden Nervenzellen. Ihr Aufbau ist am einfachsten über die Funktionen der Einzelteile zu erklären.
Eine Nervenzelle wird auch Neuron genannt. Dabei handelt es sich um eine langgestreckte Zelle, die sich in drei Abschnitte gliedert: Zellkörper, Dendriten und Axon. Im Zellkörper befindet sich der Zellkern. Dendriten sind Fortsätze, in die sich der Zellkörper verzweigt, und die an ihrer Oberfläche Signale anderer Nervenzellen aufnehmen.
Ein besonders großer Fortsatz des Zellkörpers ist das Axon. Es leitet die von den Dendriten aufgenommenen Reize in der Nervenzelle weiter. Das Axon wiederum verzweigt sich baumartig, wobei die Verzweigungen in Endknöpfchen enden.
Die Endknöpfchen liegen – getrennt vom synaptischen Spalt – nahe an den Dendriten der nächsten Nervenzelle. Der synaptische Spalt muss zur Übertragung von Reizen überbrückt werden. Und hier wird der elektrische Impuls in ein chemisches Signal umgewandelt.
Das Nervensystem setzt sich aus einer Vielzahl einzelner Nervenzellen zusammen. Jede Nervenzelle besitzt einen Fortsatz, mit dem sie Signale aussenden kann (Axon) und andere Fortsätze, welche Signale aufnehmen (Dendriten). Die Stelle, an der die Dendriten mit einem Axon einer anderen Zelle verknüpft sind, nennt sich Synapse.
Das Nervensystem lässt sich in einen vegetativen und einen somatischen Part unterteilen. Das somatische Nervensystem steuert die bewusste Wahrnehmung unserer Umwelt und die willkürlichen Bewegungen der Muskulatur.
Auf die Arbeit des vegetativen Nervensystems können wir dagegen nur indirekt Einfluss nehmen. Hier werden körperliche Vorgänge gesteuert, die überwiegend unwillkürlich ablaufen – zum Beispiel der Herzschlag oder die Schweißbildung.
Ob wir "nervenstark" sind, uns etwas „auf die Nerven geht“, wir uns „Nerven wie Drahtseile“ wünschen oder unter einem „dünnen Nervenkostüm“ leiden: Oft werden die Nerven herangezogen, um unsere Stressresistenz und die geistige Belastbarkeit zu beschreiben.
Dabei hat die ursprüngliche Aufgabe der Nerven, nämlich die Übertragung von Informationen, gar nicht viel mit unserer geistigen Belastbarkeit zu tun.
Allerdings wurden noch im 18. Jahrhundert viele psychische Probleme im Nervensystem verortet, darunter auch Probleme im Umgang mit Stress und anderen mentalen Belastungen.
So haben sich zahlreiche Redewendungen in unseren Sprachgebrauch übertragen – von der „Nervensäge“ bis hin zu „blank liegenden Nerven“.
Egal, ob es um die reibungslose Informationsweiterleitung geht oder um Stressresistenz und geistige Belastbarkeit: Die Gruppe der B-Vitamine kann wichtige Unterstützung für Ihre Nerven leisten. Sie fördern die Reizweiterleitung ebenso wie die Belastbarkeit bei Stress oder erhöhten geistigen Anforderungen.
Zu den wissenschaftlich belegten Funktionen von B-Vitaminen gehören unter anderem:
Besonders gut vom Körper aufgenommen werden die B-Vitamine im natürlichen Komplex, also in der Zusammensetzung, in der sie auch in der Natur anzutreffen sind. Da B-Vitamine nicht im Körper gespeichert werden (Ausnahme: Vitamin B12), können sie auch kaum überdosiert werden: Überschüssige B-Vitamine werden über den Urin wieder ausgeschieden
Vitamin B12 bei veganer Ernährung
Vitamin B12 ist fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Deshalb müssen Veganer besonders auf ihre Vitamin-B12-Versorgung achten.
Man geht davon aus, dass das im Körper gespeicherte Vitamin B12 ungefähr 1-2 Jahre nach dem Beginn der veganen Ernährung aufgebraucht ist. Spätestens dann ist eine alternative Versorgung ratsam, z. B. durch Nahrungsergänzung.
Hinweise
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise.
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